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deten, immer einen NKiebebollen Berather und einen freige-
bigen Helfer gefunden, Jeßt Hat der alte Herr feine lieben,
treuen Augen, mit denen er fo wohlwollend und fo fröhlich
im Sie Welt blickte, für immer gefhloffen und nirgend3
mird der Schmerz um den Hingang des feltenen Mannes
größer und nachhaltiger fein, als im Kreije jeiner Schüler.“
Der „MKMeichsbote“ enthielt folgende Notiz: „Mit
Wilhelm Nojcher ift einer jener {Hlichten und doch vornehmen,
jener tiefen und weitblidenden Gelehrten gefchieden, wie
le Heutzutage immer jeltener werden. Er verband ein ge-
cadezu großartiges Wiffen mit einer rührenden Befchei-
denheit, Lichtvolle Klarheit und geläuterte UrtheilSreife mit
ielbitlofer Objektivität und wohlwollender Anerkennung für
Andere, Begeifterung für die Wifjenfhaft mit hervorragen-
dem Lehrgejchidk und Herzengewinnender Lehrfreude. Wer
zu feinen Füßen gefeffen hat — und dazu gehört ein
zroßer Theil der Iuriftenm und Volkswirthe Deutfchlands,
wohl fajt alle SacdhtensS, — wird den Segen diefer milden,
lauteren, gottbegnadeten LehHrerperfönlichkeit an fih gefpürt
jaben. Wie mild und doch markig floB das Wort von
jeinen Lippen, wie Mar waren feine Entwicelungen, wie
"Oarf feine Unterfcheidungen, wie weit feine AusSblide, wie
gornehm und fachlich feine Auzeinanderfeßungen mit Anderen!
E38 war eine Quft, ihn zu laufchen. Er Ia8Z in den erften
Nachmittagsitunden von 3—4 Uhr. Oft hHerrfchte im über=
vollen Auditorium eine gewaltige Hike; aber die Hörer
Jarıten aus, wie fafjt bei Meinem fonft. Bis in feine leßten
Sahre hinein hat er gelehrt und gefhaffen. Sein Leben
war föftlihH nach des Wialmiiten Wort. Nun it er von