Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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unjer8 Bollsleben3 und Zeitgeiftes vom Chriftenthume her= 
rühren: gerade |o, wie der phyfalijdh Unwijfende keine 
Monung Hat von dem Gewichte der Suftjänle, die auf 
feinen Rörper drückt. — Die nämlidhe Blindheit gegen- 
über den einleuchtenditen TZhatfjacdhen, an die man 
fich nur eben gewöhnt Hat, finden wir hei Strauß, wenn 
er Mozart al3 Gegenfaß des ChriftenthumS preijet. An 
die felige Myftik des Ave verum kann Strauß nicht gedacht 
haben, oder mwahrfdheinlicher: er Hat fie nicht verftanden. 
Die Zauberflöte bekänıpft zwar unverkennbar die römijche 
Rriefterherr/haft; ich halte fie aber für den [Hönften künft- 
ferifchen Ausdruck eines RKationalismus, den id) perjönlich 
nicht theile, aber doch ganz entfchieden al3 einen OHrift- 
lichen, eine niedere Form des ChriltenthumS gelten laffe. 
„Meine Schafe hören meine Stimme.“ 
„Sch fenne die Meinen und bin bekannt den Mei- 
nen. (Soh. 10, 14). Meine Schafe Hören meine 
Stimme. (Joh. 10, 27). Wer auZ der Wahrheit ijt, Der 
hHüret meine Stimme!“ (Xoh. 18,37.) Daß Toldhe Worte 
von dem Herrn felbfjt Herrühren, it mir Gottlob in Dder- 
jelben Weife gewiß, wie id) 3. B. die Stimme oder den 
Gang meiner Frau erkenne, auch wenn ih fie nicht fehe. 
Nachdem mir dieß zuerft in einer f[HmerzlihHen Krankheit 
(Sommer 1870) Har geworden war, Habe ich Daffelbe 
nachher unzähligemal in den verjchieden|ten Stimmungen 
gebrüft und bewährt gefunden. Sine befeligende Gewiß-
	        
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