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heit, die mir iroß meiner zahllojen Irrthümer und trob
der mir noch immer anflebenden Sünde gleichwohl ver-
Süirgt, daß ih im Ganzen durch Gottes unverdiente Gnade
„aus der Wahrheit“ bin! Freilich darf ich nie vergefjen, daß
e8 bie nämlidhe Stimme ift, von welcher Pfalm 95, 7 und
der Hebräerbrief 3, 7 fo ernftlich warnt, daß die fie Hören,
ihr Herz nicht verftoden follen, und zwar mit dem erfchüt-
ternden Zujaße: „Heute“! Auch hier wird e8 mir Har,
mie die Stimme des Gemwtjjens und die Stimme des
Herın Eins find.
Materialismus und Beftialismus.
Wenn man die Richtung faljher Philofophie, welche
den Unterfchied zwijdhen Getft und Materie nicht begreift
und daher alles Geiftige zum Sinnlidhen herabwürdigen will,
Materialismus nennt: fo müßte die verwandte Richtung
welche gegenwärtig jo fehr bemübhet ijt, den Unterfhied
zwijchen Menjcdh und Ihier zu verkennen, alles Menfch
liche alfo zum Thierijhen hHerabzuwürdigen, eigentlich Be-
tialismu8 aenannt werden.
Sur AWbendmahlslehre.
Das geheimnißvolle Wort des Herrn hei Matth. 26,29
‚ähnlich Marc. 14, 25) das von oh. Seb. Bach fo unvergleich-
(ich intonirt worden ijt, follte für die ANbendmahlslehre
viel mehr benußt werden, al8 gewöhnlich gefcdhieht. Aber