Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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ma3 heißt das, menn der Herr von Neuem Wein trinken 
will mit feinen Süngern im Reiche Gottes? Auf die vier- 
zig Tage zwijchen Auferftehung und Himmelfahrt geht es 
ihwerlich, da aus diefer Zeit von der Bibel Kein Wein- 
tirinfen des Herrn berichtet wird, die Sache wohl auch für 
den Moment jenes Ausipruches zu geringfügig wäre. Noch 
weniger wird Yemand an einen finnlidhen Genuß im Para- 
dieje denken wollen, nach MohammedS Art. Ih vermuthe, 
daß hier auf die Künftigen Abendmahlsfeiern gedeutet wird. 
Auch der erhHöhete Chriftus bleibt immer noch Gottmen |. 
Sr freuet {ih an jeder würdigen AbendmahlSfeier nicht 
bloß, weil fie eine Förderung feines Reiches it; fondern 
zugleich wie ein glitiger Wirth unter jeinen Gäften, d. 9. 
ılio nicht bloß über die Freude diefer lekteren. ES wird 
dem Herrn dadurch eine Erinnerung an die Lichtjeite 
jeine8 Erdenwallenz hervorgerufen. 
Dereinbarfeit von Gottes Seligkeit, Heiligkeit und Güte, 
Niemand wird daran zweifeln, daß Gott felig it. 
Nber wie reimt fidh diefe Seligkeit mit feiner Heilig- 
fit, die alfo den tiefjten Wochen gegen alle Sünde, auch 
alle Sünde der Menfdhen hHegt, und zugleich mit feiner Güte, 
die das Verderben des Jündigen Gefchöpfes fo unendlich 
tief bedauert? Selbft ein Menfjdh würde nidht zugleidh gut 
und glücklich Heißen Können, welcher feine Kiebften Ange- 
Hörigen in {Hwmerer Krankheit und Nothy wüßte. Das 
Räthiel Löft ich mwahridheinlich auf diefelbe Weile, wie Der
	        
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