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Tyrannei zujammenleben müfjen, ohne feine Herr{haft
fortjeßen zu Können: welch ein Buchtmittel wäre das für
ihn jelbft, das Wort Zucht Jowohl im Sinne von Strafe,
wie von Erziehung verftanden!
Die angebliche Dernunftwidrigkeit vieler Hriftlichen
Slaubenslehren.
Die angeblihHe Vernunftwidrigkeit jo vieler
Wahrheiten des Hriftlihen OÖlaubenz beruhet nur auf
5er Unfähigkeit der Sprache, Unausfprechlidhes genügend
auszudrücken. So will ich hier 3. B. nicht unterfuchen, ob
die firchlide Dreieinigkeitslehre in der Heiligen Schrift be-
gründet, vb namentlich der Heilige Seift nach der Bibel in
demfelben Sinne eine bejondere Perfon it, wie der Vater und
der Sohn. AWber das ift doch eine gar zu wohlfeile „AWider-
fegung“, wenn man e8 für unlogijch erflärt, daß Eins nicht
Drei und Drei nicht EinZ fein Können. Die Kirche hat
eben nur fagen wollen, daß Hier drei unendlich erhabene
Seifter in einer WefjenSgleidhheit und Willenzeinheit leben,
wozu wir in der ganzen un8 bekannten Welt Feine Analogie
finden. Diefje erhabene Unvergleichlichkeit drückt fie durch
die Oxymoron „Dreieinigkeit“ aus, Monliches findet fich
in der Abendmahlslehre von der Gegenwart des verklärten
Leibe Chrifti, wo das Autherijhe „In, mit und unter“
eben]o wenig er[Höpfend ijt, mie die neueren VBergleihe
mit erwärmtem oder nmagnetifirtem Eijen. Aber kann
denn unfere Sprache irgend etwa3 ganz er]Sp-
fend au8drücen? Die Rhilofophen mit ihrem Verzicht