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bei Johannes (8, 3 u. f.) in den leßten Hand[Hriften fehlte (im
finaitijdhen wie im baticantjchen Codey!), weil e8 mir
vorher gefchienen Hatte, als fpräche der Herr bei diejem
Anlafie einen Orundfaß aus, der jede irdijche Yuftiz um
möglich machen würde: wenn nämlich über notorifche Ver-
brecher nur folche Richter urtheilen dürfen, die felbjt ohne
Sehl find. Andererfeits haben die bekannten Stellen der
Bergbredigt (Matth. 5, 39 fg.), die man jo oft [Owär-
merifch, unausführbar, ja zum Quietismus bverleitend ge-
nannt hat, für mich DdurhauZ nichtz Anftößiges. Die
Bergbredigt fiellt das Ideal auf, das freilich nur bver-
wirflight merben fanı, wenn alle Menfchen ideal gefinnt
iind. Unter diefer Borausfeßung, wenn alfo Jeder bereit ift,
feinem Beleidiger auch die andere Wange hHinzuhalten ur. }. w.,
wird das Gebot des Herrn nicht bloß ohne allen Schaden
ausführbar fein, fondern auch fajt felbjtverftändlich. In
der wirkflihen Welt, wo allerdings der BVerfuch der Aus-
Hifrung den Böfen gegenüber Höchft gefährlich wäre, hat
der Herr auch gewiß diefen Verfuch nicht anbefehlen wollen,
gerade fo, wie er ja auch felbjt einen Eid vor Gericht ge-
jihworen hat (Matth. 26, 64), ungeachteter Matth. 5, 34 ff.
Mes übel nennt, was8 Über das Ja, Ja und Nein, Nein
hinausgeht! Unter lauter wahren Chrijten wäre das Lektere
oollfommen möglich und unbedenklich.
Begenfeitige Ergänzung der Zeugniffe Yohannis des Tänfers
und Pauli vom Herrn,
Wie hHerrliH, in edht Harmonijher Weije er-
Jänzenm einander al8 abologetiiche Zeugen Yohannes der