Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

Hai 
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Hai 
Kirche des 1215 hierher verlegten Cisterc.-Klst, — Halle auf 
kreuzf. Gr. mit rck. Chor und je 3 rck. Kpp. an der OSeite des 
QSch. Lichte L. 71 m, Br. 20, H. 15,4. — Die Behandlung 
reicher und heiterer, als im Durchschnitt bei den Bauten dieses 
Ordens üblich. — In 4 Absätzen erbaut. 1. Bald nach 1215 un- 
terer Teil des Chors und der Kreuzflügel, die spärlichen Formen 
rein rom. Die (jetzt zerstörten) Kpp. öffnen sich gegen das QSch. 
in ungegliederten Rundbg. auf Karnieskämpfern; eine ebensolche 
Arkade verbindet den Chor andererseits mit der anschließenden 
Kp. (ungewöhnliches Motiv). — 2. Vor und um Mitte 13. Jh. der 
Oberbau der OTeile. In Höhe von: 6 m springt die unten über 
2 m starke Mauer zurück, am QSch. mit leichten Streben, am 
Hauptchor glatt. Rom. Bg.-Fries unter got. profilierter Deckplatte, 
Auch die Vierungspfl. noch romanisierend. Die Fenster der OWand 
des QSch. spitzbg. mit primitivem Maßwerk, großer Kreis ohne 
Pässe auf 2 Spitzbg., in der Abstufung des Gewändes rom. Er- 
innerung. Breiter angelegt und reicher gegliedert das Fenster an 
der n Stirnseite des QSch. und besonders dasjenige an der OWand 
des Chors, welches in Ebenmaß der Bildung in der deutschen 
Fr.Gotik unerreicht ist; Ausführung gehört schon in die 3. Bau- 
periode, — 3, Letztes Drittel 13. Jh. die 5 OJoche des Lhs. Quer- 
schnittproportion des gleichseitigen Dreiecks. Die kräftigen Pfll. 
rund mit 4 Diensten, der nach dem MSch. gewendete Dienst in 
4 m Höhe auf Kragsteine gesetzt, sonst ähnlich der Elisabeth-K. 
in Marburg. Wie dort sind die SSch. bedeutend schmäler als das 
HauptSch. (5,2: 10,2) und dementsprechend ihre Gwbb. stark ge- 
stelzt. Wanddienste auf geschmückten Kragsteinen in Höhe des 
Kaffgesimses der Fenster, Das letztere liegt auf halber Höhe der 
Mauer; unter ihm kleinere Fenster in tiefen Nischen, die zur Auf- 
stellung von Altären benutzt wurden. (Abwandlung des Marburger 
Systems). Die Fenster des Lhs. 2teilig, über den Pfosten 2 Klee- 
blattbg., dann 3 Dreipässe. — 4. Erste H. 14. Jh. Die 4 WJoche; 
das System der ö im wesentlichen beibehalten, Maßwerke und son- 
stiges Detail zeitgemäß verändert. — Außeres, Verputzter Bruch- 
steinbau mit Quaderwerk an Ecken und Gliedern. Das Eigentüm- 
liche der Komposition liegt darin, daß die Mauer bis zu halber 
Höhe glatt bleibt; dann macht sie einen starken Rücksprung und 
auf diesem stehen Strebepfl. Das kräftige Hauptgesimse mit ihnen 
verkröpft. In den WJochen fallen die Fenster der unteren Reihe 
weg. Die wo Schauseite turmlos, unten wie die Langseiten glatt, 
oben durch Strebepfl. gegliedert; großes 2><3 teiliges Mittelfenster 
(während das Chorfenster 2>2 teilig), — Am 6. Pfeilerpaar 
Lettner E. 13. Jh. in schlichten, spröden Formen. (Abb.: Un- 
gewitter, Lehrbuch). Im Chor Wandtabernakel 14. Jh. (Abb.:
	        
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