Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

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von Paulinzelle. OBau 1142—1150, WBanu bis spätestens A. 13, Jh. 
voll. — Der Chor zeigt das Hirsauer Schema in einer in Deutsch- 
land sonst nicht, aber an Cluniacenser- und frühesten Cistercienser- 
kirchen Burgunds öfters vorkommenden Modifikation: neben dem 
Chorquadrat mit Apsis je zwei Nebenchöre von gleicher Anlage, 
aber successive kleiner werdenden Maßen, so daß die ganze Gruppe 
der 5 Chöre im Gr. staffelförmig zurückspringt. Um dieser An- 
ordnung Raum zu geben, sind die Flügel des QSch. über das ge- 
wöhnliche Maß verlängert. Die Chöre werden gewölbt gewesen 
sein; alles übrige flachgedeckt. Eine Krypta war nicht vorhanden, 
Die SSchiffe des Lhs. enden mit Türmen wie in Paulinzelle, doch 
ist nicht, wie dort, deren Erdgeschoß in das Schiff einbezogen, 
sondern als massive Mauer ausgeführt, nur gegen das QSch. mit 
einer kleineren Doppelarkade geöffnet. Der zwischen diesen OTürmen 
liegende Abschnitt des MSch. war gegen die Gemeinde-K. durch 
eine Bogenstellung abgeschlossen (Vorform des Lettners). Das 
Lhs. hat jederseits 6 Pfl. in auffallend dichter Stellung. Ihr Gr. 
ist oblong mit 6 Dreiviertelsäulen besetzt, davon 4 an den Ecken 
und je 1 unter dem Scheidbogen; das Profil des letzteren dem- 
entsprechend aus 3 Wulsten und Rücksprüngen zusammengesetzt. 
Die Pfl. haben reich gegliederten Sockel, die eingebundenen SIl. 
jede ihre eigene Basis und eigenes Würfelkapitellchen. Von der 
Kämpferplatte steigt eine senkrechte Leiste zum Arkadengesims auf, 
auch dies wie in Paulinzelle. Im W ist dem MSch. eine 4 m starke 
Mauermasse vorgelegt, in welche die Portalnische eingreift; das 
Gewände abgetreppt und jederseits mit 4 Sil. besetzt. Die 3sch. 
Vorhalle mit grätigen Kreuzgewölben. Ungemein charaktervolle 
Gestalt der stämmigen SIl., die Schäfte stark geschwellt; mächtige 
Würfelkapitelle und attische Basen in Eckhülsen. Im W waren 
Türme nicht vorhanden. — Gesamtlänge 72 m. — Jetzt ist nur 
das Lhs. (mit zerstörtem Lichtgaden) als K. im Gebrauch; OBau 
und Vorhalle Ruine, s SSch. abgetragen, die Klostergebäude bis 
auf wenige Keller verschwunden. 
TALHEIM. Pr. Sachsen Kr. Bitterfeld, Inv. XVII. 
Dorf-K. gut erhaltene typisch rom. Anlage%®. Bruchstein, die 
Backsteinteile jünger. Kurzes flachged. Schiff, eingezogener quadr. 
Chor und !/a kr. Apsis, im W_rck. Sattelturm. Dies ergibt eine 
4fache von O nach W steigende Höhenabstufung. 
TALLEBEN. Schwarzburg-Rudolst. Inv. 
Dorf-K. mit sprom. Chorturm. — Wohnhäuser 1541, 1548. 
TANNEBERG. K. Sachsen AH Meißen. 
Dorf-K. E. 15. Jh., im 18. Jh. umgebaut. — Schönes Wand- 
grabmal von Andreas Walther 1575.
	        
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