Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

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neuert. — Das Innere: Im Kellergeschoß einfache, im wesent- 
lichen unveränderte Räume ohne Zierformen. Im Erdgeschoß 
3 Wohnräume, der mittlere mit Balkendecke, die durch eine aus 
Eisenach übertragene rom. Steinsäule gestützt wird, die beiden 
anderen mit je 4 rom. Kreuzgewölben überspannt, die durch reich 
verzierte Mittelsäulen getragen werden. Fenster- und Türöffnungen 
in diesen Räumen meist die ursprünglichen. — Wohl erhaltene 
Innentreppe, die zum mittleren Geschoß emporführt. Hier das 
Landgrafenzimmer mit erneuerter Holzdecke und erneuerten Ar- 
kadenfenstern. Reich verzierte rom. Stützsäule. Wandgemälde von 
M. v. Schwind, Der Sängersaal mit Holzdecke und zwei alten 
Stützsäulen. Wandgemälde von Schwind, den sagenhaften Sänger- 
krieg darstellend. Anstoßend die Sängerlaube, zu der Stufen hinan- 
führen, erneuert. Kapelle, nicht im ursprünglichen Bauplan vor- 
gesehen, von Kreuzgewölben überspannt. Reich verzierte rom. Mittel- 
säule. Fenster der SSeite mit skulpierten Kapitellen alt. Holz- 
kanzel von 1628. Got. Chorstuhl. Viele kleinere ma. Ausstattungs- 
stücke. — Elisabethgalerie mit Wandgemälden von M. v. Schwind, 
Wendeltreppe aus dem 19. Jh. führt zum Obergeschoß, das einen 
einzigen großen Saal enthält, dessen Ausstattung durchweg neu 
ist. Die Arkaden der Zwischenwand sind sämtlich alt, die der 
W- und NWand zum Teil. Decke und Dach nach Ritgens Ent- 
wurf rekonstruiert. 
2. Der hintere Bergfrid im Hofe der Hauptburg, got. Sein 
hohes Dach wurde 1803 abgetragen und durch einen Zinnenkranz 
ersetzt. 
3. Ringmauer der Hauptburg gegen S und W im Unterbau 
alt, in den oberen Teilen meist erneuert. 
4. Cisterne im Hofe der Hauptburg, jetzt ohne Überdeckung 
und mit einem ganz irreführenden Zinnenkranze aus dem 19. Jh. 
umgeben. 
5. Torturm in der Vorburg, Unterbau rom., Oberbau im 16. Jh. 
abgetragen bis zur Dachhöhe des aus got. Zeit stammenden 
6. Ritterhauses, das aber bei der Restauration im 19. Jh. durch 
romanisierende Arkadenfenster entstellt wurde. Im Erdgeschoß 
Wachtstube mit got. eisenbeschlagener Tür. Im 1. Obergeschoß 
reizvolle Eingangshalle mit spätgotischer Deckenbemalung. Gegen 
S stößt an das Ritterhaus 
7. die Vogtei, das massive Erdgeschoß aus 15. und 16. Jh., der 
Oberstock aus Fachwerk, mehrfach erneuert. Hier eingebaut das 
got. geschnitzte „Pirckheimerstübchen“ aus Nürnberg und die Luther- 
stube mit got. und Ren. Möbeln, Bildern von Craxach usw. An 
der SSeite der Vogtei got. Holzerker aus Nürnberg angebaut.
	        
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