Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

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Wech 
Aus späteren Zeiten keine Veränderungen als die spgot. Einwölbung 
des Lhs. im 15. und die des QSch. im 14. Jh. Die WTürme 
schließen eine nach dem Schiff sich öffnende Empore ein. Die 
WWand ohne Eingang; derselbe ist an die NSeite verlegt; Doppel- 
portal mit später hinzugefügter Vorhalle, gebildet aus 2 Kreuzgwb. 
auf offenen Bogenstellungen; die den Pfeilern vorgelegten Säulen 
haben ähnliche Schaftdekoration wie die Goldene Pforte in Frei- 
berg. Das Äußere durchgehend mit Lisenen und Bogenfriesen 
belebt; an den Mauerecken feine Rundstäbe; die Fenster des Chors 
mit Säulchen im Gewände; über dem Apsidendach am OGiebel 
ein Vierpaßfenster. Die WTürme nur bis zur Höhe des Schiffs 
ausgeführt; nach dem Kirchenmodell auf dem Grabe des Stifters 
zu schließen, wäre auch ein Vierungsturm beabsichtigt gewesen. 
— Das Innere birgt Bildhauerwerke, die unter den edelsten 
Kleinoden deutscher Kunst zu nennen sind. Leider nicht mehr in 
ursprünglicher Anordnung. Bis zu den eingreifenden Verände- 
rungen im J. 1666 lag der Fußboden des Chors, veranlaßt durch 
die Krypta, 2,5 m höher als jetzt; zu ersehen aus der Höhenlage 
der Arkatur in der Apsis° und der Basen der Ecksäulchen an den 
Triumphbogenträgern. Gegen das QSch. war der Chor durch 
einen Lettner abgeschlossen. Jetzt ist derselbe hinter den Altar, 
an die Grenze der Apsis zurückgeschoben und bei dieser Operation 
wahrscheinlich auch in seiner Zusammensetzung verändert. (In 
einem Wirtschaftsraum des Schlosses befinden sich formierte Trüm- 
mer, die über die usp. Gestalt Aufschluß geben könnten.) Der 
jetzige Altartisch vor dem Mittelbogen ist modern. Es liegt nahe, 
zu glauben, daß sich unter ihm die Eingangstreppe zur Krypta be- 
fand, während die seitlichen Arkaden zu den Chortreppen führten. 
Seine Laubdekoration ist die ursprüngliche; die in den Zwickeln 
befindlichen Halbfiguren® von Kain und Abel haben diesen Platz 
erst bei der letzten Rest. erhalten; vorher gehörten sie zur Kanzel 
(Abb. bei Puttrich). Die zweite Höhenabteilung enthielt unter dem 
großen Mittelbogen, der jetzt mit einem Gemälde des 17. Jh. aus- 
gestellt ist, wahrscheinlich die Kanzel; zu deren beiden Seiten in 
Wandnischen 4 Gestalten des A. Test. (Daniel und David, Absalom 
und ein ungewisser Prophet). Die Gegenstände der Kanzelreliefs 
sind: an der Front Christus in der Glorie umgeben von den Evan- 
gelistenzeichen und begleitet von Maria und Johannes d. T.; an der 
linken Schmalseite die eherne Schlange, an der rechten Isaaks 
Opferung; die oben genannten Halbfiguren Abels und Kains so- 
wie zwei Halbfiguren von Engeln werden schicklich auf die 
Zwickel der Bögen verteilt, von denen man die Kanzel getragen 
denken muß. Endlich die Krönung des ganzen Aufbaues die 
kolossale Kreuzigungsegruppe, zu der hinzutreten: zu Häupten
	        
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