Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

Wil 
— 320 — Wim 
durch den Römer Giov. Franc. Guernieri ausführen ließ — viel- 
leicht das grandioseste überhaupt, was irgendwo der Barockstil in 
der Verbindung von Architektur und Landschaft gewagt hat. 
WILHELMSTAL b. Cassel. — O. Gerland, Die Künstlerfamilie 
Du Ry 1895. 
Schloß, Beg. 1753 von Karl Du Ry, nach Unterbrechung durch 
den 7jährigen Krieg fortgesetzt von dessen Sohn Simorx Ludwig, 
dem der Mittelbau, also der künstlerisch wertvollste Teil der Lei- 
stung gehört, Die bei großer Feinheit der Sandsteinarbeit etwas 
kraftlose Fassade zeigt schon eine leise Tendenz zum Klassizismus; 
das Innere ist reines Rokoko, allerdings nicht in jener ekstatischen 
Prachtlust, der vor allem die geistlichen Fürsten des katholischen 
Deutschlands huldigten, auch in ihren Schlössern, sondern leichter 
in der Haltung, feiner und anheimelnder; wie denn auch der Grund- 
riß und die Abmessungen in erster Linie auf Wohnlichkeit aus- 
gehen. — Zur Seite standen Dwx Ry der Bildhauer Nahl und der 
Maler /. X, Tischöein, 
WILHELMSTAL b. Eisenach. 
Großherzog], Schloß, einfacher Bau des 18. Jh., bmkw. Stuckdecken. 
WILLERSHAUSEN. RB Cassel Kr. Eschwege. Inv. 
Pfarr-K. Spgot. Hlk. mit älterem quadr. Chor, Im Sch. je 
4 schlanke Rundpfl., mit spiralisch um den Schaft sich windenden 
Ansätzen. 
Schloß, meist Fachwerkbau, ohne Bedeutung. 
WILLMERSREUTH. OFranken BA Kulmbach. 
Pfarr-K. Sprom. Chor im O-T., Kreuzrippengwb. Lhs. 1753 um- 
gebaut. — Holzfigg. Reste eines Altars von c. 1520. Bmkw. 
Taufstein 2. H. 16. Jh. 
WILSDRUFF. K. Sachsen AH Meißen. 
Pfarr-K. S. Nikolai neu; aus der alten das hübsche Portal aus 
ziemlich früher got. Zeit; Kanzel 17. Jh.; Epit. 1731. 
Begräbnis-K. S. Jakob. Rom. Anlage ähnlich S. Martin und 
S. Nikolai in Meißen. 
WIMMELBURG. Pr. Sachsen Mansf. Seekreis. Inv. XIX. 
Benediktiner-Klst. gegr. c. 1060. Stattliche K. im Stil der 2. H. 
12. Jh. Jetzt Ruine; leidlich erhalten nur Teile des Chors° und 
QSchiffs (lichte Länge des QSch. 22 m). Ausgebildeter Hirsauer 
Gr. mit 5 Apsiden. Nebenchöre (gewölbt) und Hauptchor (flach- 
gedeckt) kommunizieren durch je 2 niedrige Arkaden (also ähnlich 
Konradsburg, doch ohne den dortigen Blendbogen); Pfeiler mit 
Fcksäulchen und schön dekorierten Kämpfern. Der Bogenfries® 
der Apsis bildet eine Wellenlinie (wie in Klst. Mansfeld).
	        
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