Wür
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bau, als ein Vollendungsbau gewesen sein, bis zu welchem das
ältere Lhs. (in der Breite der Türme) provisorisch erhalten ge-
blieben wäre. — Der Gr. ist kreuzförmig, die Vierung genau
quadr., die Flügel des QSch. sowohl als der Chor rck.; Haupt-
apsis und 2 kleinere Apsiden an der OWand des QSch.; im Chor-
winkel 2 quadr. Türme, Im Lhs. 10 Ark.; die rom. Kämpferprofile
der Pfl. noch sichtbar. Wie die allgemeine Disposition, so sind
auch die Abmessungen denen ‘von Hersfeld sehr nahe: ganze lichte
L. ohne Turmhalle 97 (Hersfeld 94,5), Lhs. 56,5:31 (Hersfeld 54:30),
QSch. 58 (Hersfeld 57,5), H. des MSch. 24 (Hersfeld 23). Das
Raumbild ist also noch das alte, romanische. Der Architekt von
1701, Pieiro Magno, hat lediglich die Mauern des 12. und die
Gewölbe des 17. Jh. mit seiner Dekoration umhüllt. Eine höchst
geschickte Leistung, die den Zwang nur wenig erkennen läßt. Der
Chor 1749 tiefer gelegt unter Opferung der alten Krypta.
Außeres, Die Fassade stammt aus verschiedenen rom. Epochen;
durch die glättende und gleichmachende Rest, 1880 hat sie ihren
historischen Charakter verloren; das Portal neu erfunden; bis 1644
stand vor dem Erdgeschoß eine Paradieshalle. — Die Langseiten
aus 1. H. 12, Jh. mit der üblichen Lisenen- und Bogenfriesgliede-
rung, die jedoch einen eigentümlich flauen Charakter hat; vielleicht
ist der Grund durch Verputz erhöht. — Die OTeile E. 12. Jh. und
noch einmal gegen M. 13. Jh. verändert. An den Türmen die
Überführung vom Quadrat zum 8Eck sehr eigentümlich; fast
möchte man glauben, daß hier eine blasse Erinnerung an die
Türme von Laon vorliegt, vielleicht vermittelt durch Bamberg.
Ausstattung. Chor. [Von den 1701 ff. beseitigten Kunstwerken
waren die wichtigsten gewesen: Hochaltar mit dem Standbild
des Salvators unter einem von 4 SIl. getragenen Ciborium aus
Salzburger Marmor, auf der Retabelwand ein Marmorsarkophag
mit Reliquien, 1510 von Riemenschneider; von demselben 1494
ein bis zum Gewölbe reichendes Sakramentshäuschen. Ehernes
Singpult von Hans Wurzelbauer aus Nürnberg jetzt in der
Sepultur.] Hochaltar 1705. — Chorstühle von Jako6 van der
Auwera 1749 mit den Wappen der damals amtierenden Dom-
herren. — Eisengitter von Gartinger,
Querschiff. Außer mehreren, symmetrisch zu einander kompo-
nierten Kolossalaltären aus A. 18. Jh. enthält es folgende Grab-
mäler: I. NFlügel. a) OWand. Über der kleinen, zur Krypta
führenden Tür Epit. des Dechanten J. C. Kottwitz v. Aulenbach
1610; B. Konrad v. Bibra 1544. b) WWand. Grabst. des Grafen
Bernhard v. Solms 1553; Grabst. des B. Gerhard v. Schwarzburg
1400, schon mit feiner Charakteristik des Kopfes; Epit. des Dom-
propstes F. L. Faust v. Stromberg 1673. Unter dem Durchgangs-