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Pfl.Basl., hat für das Barock ungewöhnliche Proportion; Neumann
selbst erklärt: „Die Kirche, daß sie so hoch muß werden, obliegiert
der schöne alte, gut gewölbte Chor“ (Gurlitts Annahme, daß auch
das Lhs. im Kern ma. sei, ist irrig). Die Dekoration ist einfach;
es wird hauptsächlich, und zwar stark, durch die Altäre gewirkt,
deren einer auf jeden Pfl. des Lhs. Die Skizzen dazu von Newx-
mann selbst; der architektonische Apparat des Barockaltars ist auf-
gegeben, diese hier wollen nur Bilderrahmen sein, allerdings sehr
prächtige und umfängliche,
Franziskaner-K, (Eubel, Die Fr. K. in W. Bericht über ihre
Baugeschichte und Restauration, 1882.) Erste Niederlassung 1221;
die K. erb. 1248—57; der Chor um einiges jünger, 1594 ff. Gwb.
und: sonstige Erneuerungsarbeiten, Das Lhs. usp. flachged. Basl.
von 35 m L., geteilt in 6 Ark., die SSchiffe sehr hoch (Verhältnis
zum MSch. etwa 2:3). Die Formen got. in äußerster Vereinfachung.
Schlanke SIl. mit 8Seckigen Sockeln und glatten Kelchkapitellen.
Die Oberfenster kreisf. mit Vierpaß. Die Seitenfenster haben pro-
filiertes Gewände; die Mehrzahl derselben 1680 verändert. Das
WPortal alt. Der Chor war, wie die Strebepfl. zeigen, von Anfang
an gewölbt; er ist 22,5 m 1., hat 4 J. und schließt rck. Der ge-
räumige Kreuzgang aus E. 13. Jh. zeigt bereits reichere Formen.
Die s an den Chor sich lehnende Valentins-Kap., erb. 1611—12,
noch spgot. Die Langschiffe erhielten damals ein gemeinschaft-
liches Dach, — 1880 rest. und neu ausgemalt. — Großes v. Zobel-
sches Familiendenkmal 1589. — An der Außenwand plastische
Gruppe, Beweinung Christi, von Riemenschneider, spätes Werk;
Spren. Umrahmung.
S. Gertraud in der Pleichach. Vor 1133 von Meister Zwzelin,
der später am Dom tätig. 1600—1613 völlig umgestaltet.
Stifts-K. Haug. Die rom. K. 1660 wegen der Festung nieder-
gelegt. Neubau 1670—91 von Antonio Petrini, Die Anlage nach
dem Typus des Gesl in Rom; als selbständige Elemente treten
hinzu die starke Ausladung der QSch. Arme, welche auch das
Lhs, System der seitlichen Altarnischen fortsetzen, und die Doppel-
türme der Fassade. Die Einzelformen schwer und ernst, von starker
Ausladung. In allen Nischen mächtige Barockaltäre italienischen
Gepräges (Gemälde von Oxghers). Im übrigen ist der Binnen-
raum farblos. — Am meisten weicht von den italienischen Vor-
bildern das Äußere ab. Es hat Strebepfl. und hohe Dächer,
welche die Fenster des hohen Kuppelanbaues teilweise über-
schneiden, Immerhin wirkt die Kuppel sehr bedeutend. Die
Fassade hat durch die seitliche Stellung der Türme eine mächtige
Ausdehnung erlangt. Des rhythmischen Lebens, das sonst an
Barockfassaden so stark zu sein pflegt, entbehrt sie. Schwere Gurt-