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gesimse, einfache Lisenen (nicht antike Ordnungen!) und Statuen-
nischen ergeben vielfältige, aber monotone Gliederung. — Prächtige
Kanzel.
Hofspital-K. Reliefplatte mit den 14 Nothelfern; Riemenschneider,
dem es gewöhnlich zugeschrieben wird, fremd (Tönnies).
S. Jakob. K. des ehem. Schottenklst. (Abb. Dehio und v. Bezold).
Beg. nach 1134, voll. 1146. Flachgedeckte Pfl.Basl. ‚ohne QSch.,
schließend mit 3 parallelen Apsiden, Auf 31m L. 10 Ark. Die
beiden letzten SSch.Joche mit stumpfgrätigen Kreuzgwb. zwischen
breiten Gurten (in usp. Form nur im s SSch.). Die quadr. Pfl.
und alle übrigen Formen die einfachsten. Die rundbg. Friese
ähnlich denen des Doms. Die w Vorhalle E. 17. Jh. abgebrochen.
Die OTürme, von denen der s rom., der n einfachst got. Nach
M. 13. Jh. wurde der Chor umgestaltet: über der im Unterbau
beibehaltenen rundbg. Hauptapsis ein hoher polygonaler Chor. —
Die K. jetzt Militärspeicher, das Klst. Militärkrankenhaus.
IJohanniter-K. A. 14. Jh., 1815 zerstört. Die- Grabsteine im Mün-
chener Nationalmuseum.]
Karmeliter-K. 1662—1669 von Antonio Petrini, Der erste itali-
sierende Barockbau in Franken. Der Gr. zeigt die typische, von
den Jesuiten ausgebildete Form. Die Haltung derb und schlicht.
Das Detail „in Erinnerung an einen italienischen Bau aus der Zeit
vor Palladio, dessen Wiedergabe unter der in harten Zeiten der
künstlerischen Freiheit beraubten Hand fast ins Ungeschlachte hin-
überfällt“. — Im Klist. ein Holzkruzifix aus 13. Jh.
Liebfrauen-Kap. auf der Feste Marienberg. Geweiht von Bonifacius
706. Rotunde. Das Erdgeschoß hat 11,67 m im Lichten bei 4,07 m
Mauerstärke; aus derselben sind 6 rundbg. Nischen und 2 Durch-
gänge (im W und O) ausgespart. Im 12. Jh. ein Obergeschoß
von nur 0,75 m Wandstärke, daher in der Außenansicht rück-
springend. Der Bau des 12, Jh. kann nicht gewölbt gewesen sein;
für den des 8. Jh., der durchaus altchristlichen Anlagen ähnlich
sieht, ist Wölbung vorauszusetzen. — Hübsches Ren. Portal vom
Herstellungsbau nach Brand 1600.
Marien-Kap. auf dem Markt. Nach der Judenverfolgung 1348 zur
christ. K. eingerichtet: Neubau 1377 ff.; Chor gew. 1392; die Aus-
schmückung setzte sich bis nach 1470 fort. — Hlk. von 5 J., 1sch.
Chor von 4 J. und %g8 Schluß. Das Innere 1713 barockisiert, 1856
in got. Sinne hergestellt. Hl. von extremen Höhenverhältnissen.
Noch bezeichnender für die Zeit das in allem Schmuckreichtum
etwas dürr bleibende, in schematisch eleganten Formen durch-
gebildete Außere, an dem namentlich die Streben ein ungemein
glänzendes. dekoratives Beiwerk erhalten haben. Eigentümlich die
Art, wie die Dachbalustrade um den WGiebel herumgeführt ist.