Jak
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JAKOBSTAL. Sachsen AH Oschatz.
Dorf-K. Einheitlicher und bezeichnender Bau von 1779,
JECHABURG. Schwarzburg-Sondershausen LA Sondersh.
Dorf-K. 1726 an Stelle einer rom, Stifts-K. — Auf dem Frauen-
berg Grundmauern einer rom. K. von normaler Kreuzgestalt mit
Chorquadrat, Apsis und Nebenapsiden,
JENA. Sachsen-Weimar VB Apolda.
Stadt-K, S. Michael. Ehem, Zisterz.-Nonnen-Klst., gegr. M. 13. Jh.,
Neubau von 1438—1528, Turm erst 1557 voll. Mehrfach erneuert,
sehr verständnislos 1873. Noch immer prächtige Raumwirkung.
Hallenkirche mit 7 Jochen und Langchor; früher direkt mit dem
nördl. anstoßenden Klst. verbunden: unter ihm offene Durch-
gangshalle (wie in Kahla und in der Deutschordenskirche in
Würzburg). 2 Sakristeiräume mit Piseine und got. Steinaltar;
der eine im 17. Jh. als Fürstengruft eingerichtet und mit Metall-
arbeiten von schöner Arbeit. In den Westjochen kunstvolle
Bienenzellengewölbe. Im Nordschiff steinerne Nonnenempore
(15. Jh.); 1873 nach O verlängert. Im nördl. Ssch. steinerne Em-
poren, alte und neue Bestandteile gemischt. Außen an der SSeite
ein reiches spgot. Portal, von gekünstelter Komposition, aber
malerisch wirksam; Kielbogen mit Teilungspfosten, das Ganze in
einer tiefen Nische mit Steinbalkendecke, an deren Vorderkante
ein schwebender Bogenfries, darüber eine Fenstergruppe. Der
WTurm unter Veränderung des Bauprogramms nachträglich (E.
15, Jh.) hinzugefügt. Feine, interessante Bauformen. Über der
Eckvermittlung vom 4Eck zum 8Eck befanden sich (jetzt zer-
stört) Fialen, von welchen dünne, mit Kantenblumen gezierte
Strebebögen ausgingen. — Spgot. Taufstein; spgot. Kan-
zel ganz rest.; bronzene Grabplatte Martin Luthers
nach dem Gemälde von Cranach, für Wittenberg bestimmt, 1551
hier aufgestellt; Grabstein der Familie Cospoth 1632 bis
1676; zahlreiche Gedenktafeln. — [Von den einst 16 Altären
nur das Mittelstück eines einzigen erhalten, jetzt im Museum, w6
auch ein bmkw. steinernes Vesperbild von ca. 1350.] Nahe der
K. Holzfig. eines Bischofs um 1520. Außen ein verwittertes
Selbdritt und (am Turm) ein stilgeschichtlich interessantes
Kreuzigungsrelief, wohl vom Jenaer Bildhauer Hans Gronig.
Kollegienkirche (Dominikaner). Ursp. 1 sch.; später ein niedriges
Ssch. im N hinzugefügt. Das spgot. Gewölbe läßt eine ursp.
flache Balkendecke vermuten. Der im S anstoßende Kreuzgang
z. T. erhalten. Orgel 1701, mit reichem Prospekt, große Menge
von Gedenktafeln und Wandgräber für Professoren
und Studenten des 16.—18, Jh.; außen am Turm großes dekora-
tives sächsisches Wappen 1557 mit Inschr. betreffend die Grün-
dung der Universität, — Vom anstoßenden ehemaligen Domini-
kaner-Klst., 1558—1858 Universität, sind einige Zellen und das
got. Torhaus erhalten,
Garnisons-K. 1686. Viele Gedenktafeln.