ÖOchsenfurt — 286 —
Basilika beabsichtigt war und erst nachträglich Modifikation
durch Überhöhung der Ssch. eintrat. Die 8Seckigen Eckpfll. mit
unverändertem Profil in die Scheidbgg. übergehend, Kreuzrippen
mit Konsolen. Reiches geometrisches Maßwerk, vereinzelt mit
ersten Ansätzen zur Fischblase. Steinerne WEmpore durch alle
3 Schiffe, — Ganze L. 47 m. — Der Hochaltar von 1612, der
ähnlich dem in Friekenhausen war, 1892 durch neugot. Aufbau
ersetzt; erhalten das große Kreuzigungsrelief von
4, Brenck. Die Seitenaltäre aus derselben Zeit, 1892 ebenfalls
entfernt. — Zierliches, nicht sehr großes Sakramentstürm-
ehen 1496, Außerdem Sakramentsnische E. 14. Jh. —
Bronzenes Taufbecken mit reicher, nicht eigentlich lebendi-
ger Gliederung; in vieler Hinsicht ähnlich dem von Hermann
Vischer d. A. in Wittenberg von 1457 (der von Riemenschneider
gefertigte Deckel nicht mehr vorhanden), — Chorgestühl
E. 14. Jh. (Brüstungswände und oberer Abschluß neu.) — Auf der
Fenstersohlbank des nördl, Ssch. 3 Steinstatuen aus 2. H.
14. Jh. — Bmkw, Holzstatue einer schmerzhaften Mutter-
gottes, geistreich in Bewegung und Gewandung, bei sehr ver-
fehlten Proportionen, um 1520. Holzstatue des h. Nikolaus,
Riemenschneider nahestehend.
Neben der Kirche Michaelis-Kap. („Karner“) bez, 1440, Meß-
stiftung 1473, Gwb. 1492 (Inschr.). Der Erbauer Hans Pauer war
erster Polier bei S. Lorenz in Nürnberg, Zweigeschossige An-
lage, wie sie namentlich in Mitteldeutschland für derartige Toten-
kapp. sehr verbreitet ist, ausgeführt mit mehr als gewöhnlichem
Aufwand. Hauptgeschoß hoch, hell und klar mit fast ganz auf-
gelösten Wänden, Sterngwbb, und WEmpore. An der Front
doppelflügelige Freitreppe und reiches Portal, im Tympanon
Jüngstes Gericht in 2 Streifen. Auf dem Altar Stein-
madonnza, seitlich 2 Holzstatuen, S. Michael und S. Se-
bastian, um 1500, effektvolle Arbeiten, von der Würzburger
Schule unabhängig.
Spital-K. (Herz Jesu). Flachgedeckter spgot. Saal mit gewölb-
tem Chor von 1499. Im Tympanon des WPortals die Liebes-
werke der h. Elisabeth, um 1450. — Spitalhof mit hübscher
Laube in Holzarchitektur 1551.
Kapuziner-K, 1664. 1sch. Gwhhbau (Tonne). Altarblätter
von Onghers,
Kap. S. Wolfgang. Bez. 1463, — Hochaltar mit nicht üblem
Gemälde 1699. Steinerne Kanzel 1551 von Peter Dell d. A.
Die meist starke Befestigung aus 2, H, 14. Jh., zu einem großen
Teil erhalten. 2 Tore mit schlichten hohen 4eck. Türmen (1567)
Destehen noch. Die Mauertürme rund.
Rathaus 1497—1513. An den Schmalseiten Treppengiebel, an
der längeren Marktfront Freitreppe (unsymmetrisch), Uhrtürm-
chen, Steinmadonna (1498) an der Ecke — einfache Mittel
zu hübscher Gesamtwirkung. Pranger auf Kragsteinen. Im
Erdgeschoß Wachstube, Wage, Lagerhaus: im Obergeschoß Diele