295 — Petersberg
nahme, daß eine Apsis vorhanden oder beabsichtigt gewesen, ist
irrig.) Die Flügel des Qsch. etwas mehr als quadr., ihre ganze
OWand von je einer % kr. Apsis eingenommen. Das Lhs. hat 10
Arkaden, in der Grundrißstellung mit sorgfältig durchgeführtem
quadr. Schematismus. Die beiden östl. Arkaden des Lhs. waren
zum Mönchschor hinzugezogen und die entsprechenden Joche der
Abseiten, gleich den Nebenchören, gewölbt (Tonne); außer durch
zu vermutende Schranken war die Grenze durch stärkere Bil-
dung der Pfll. bezeichnet; über ihnen im Hochschiff ein Bogen,
ähnlich den Vierungsbgg. Dieser Teil der Schiffe war, ebenso
wie die Nebenchöre, ursp. in der Tonne gewölbt. Ferner kommt
die westlichste Arkade in Abzug; sie bildete eine Vorhalle
zwischen zwei Türmen; die letzteren im Gr. etwas über die Flucht-
linie der Sschiffe vorspringend. Sonach bleiben für das Laien-
schiff 7 Arkaden. Die Pfll. dieses Abschnittes sind quadr. und
mit 3 schlanken Halbsll. besetzt, je eine unter den Arkaden, die
dritte an der Seite des Msch. in einer nischenartigen Vertiefung,
an den Basen Ecksporen; einfache Würfelknäufe; Sockel und
Kämpfer nach attischem Profil; gegliederte Archivolten; Gurt-
gyesims mit Schachbrettmuster (vgl. für alle diese Eigentümlich-
keiten die schulverwandten Kirchen in Paulinzelle, Talbürgeln,
Hamersleben). Die durch einen Kupferstich überlieferten rippen-
losen Kreuzgwbb. anscheinend aus 16. und 17. Jh. — Das Äußere
erhält durch sein vollendet schön behandeltes Großquaderwerk
(eine Errungenschaft der Hirsauer Schule aus ihren burgundi-
schen Beziehungen) eine alle örtlich und zeitlich naheliegenden
Bauten hoch überragende monumentale Würde. Vollständig aus-
gebildet sind infolge der Geländeverhältnisse nur die O- und
SSeite, die letztere am besten erhalten. Die Ssch.Wand im unte-
ren Abschnitt (etwa 2/s) gänzlich ungegliedert; dann schräger
Rücksprung, aus dem sich als Jochteilung Halbsll. mit Eck-
sporen-Basen und Würfelkaptt. erheben; besonders energisch
empfunden und mit größter technischer Sicherheit ausgeführt der
obere Abschluß durch Schachbrettfries und stark schattendes
Gesims, darunter in flacherem Relief ein Bogenfries. Dieselbe
Gliederung wiederholt sich am Hochschiff, zieht sich unverändert
um das Querschiff und den Langcehor hin und motiviert auch die
Gliederung der Apsiden — ein nach den ma. Baugewohnheiten
ungewöhnlich strenges Gleichmaß. Ungewiß bleibt die Gliede-
rung der OWand des Hauptchors, da sie schon in spgot. Zeit
größere Fenster erhalten hatte. Noch fehlt der Schmuck reich
ausgebildeter Portale; das gut erhaltene am SKreuz ist am Ge-
wände einfach abgestuft, ohne SI, die Verbindung der Um-
rahmung mit dem Sockel im Sinne der Hirsauer Schule. Die
WTürme wohl nie ausgeführt, die OTürme zeigen auf älterer
Abbildung Ecklisenen und in den zwei Obergeschossen gekup-
pelte Fenster; spgot. Holzhelme. Die jetzt ganz beseitigten Klst.-
Gebäude an der NSeite nebst Kreuzgang neugebaut 1463—80;
Obergeschosse Fachwerk. — Die Ausstattung war in der