Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

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letzten Zeit des Klst, barock. Von den zahlreichen Skulpturen 
(allein 151 Grabsteine) nichts erhalten als der in den Dom über- 
geführte berühmte Grabstein des Grafen von Gleichen mit 2 
Frauen aus E, 13, Jh. und am Ort ein Kreuzigungsrelief 
außen neben dem SPortal, dem Meister des Severisarkophages 
nahe stehend, 2, H, 14. Jh. 
PETERSBERG B, FULDA, RB Cassel Kr. Fulda. 
Ehem. Benedikt.-Klst.-K., (jetzt Pfarr-K.). Auf gewachsenem 
Basalt und hohen Substruktionen malerisch aufgebaut, zugleich 
architekturgeschichtlich interessant. Aus dem Stiftungsbau von 
837 die Krypta, Tonnengwbb. mit altertümlich rohen Kappen. 
Marmormensen mit Weihinschriften des Rhabanus Maurus. 
Wandmalereien in den 3 parallelen Konchen. Im Verbindungs- 
gang Steinsarg des hl. Lioba. Fenster im 13. Jh. eingebrochen. 
Der Hauptbau enthält Reste einer kleinen, schlicht, fast roh aus- 
geführten rom. Pfeilerbasilika aus nicht näher zu bestimmender 
Zeit; 1479 1sch. umgebaut. Achteckiger Vierungsturm 12. Jh. — 
Rom. Steinreliefs: Christus, Maria, Bonifazius, Pipin; roh, 
doch lange nicht so alt. wie angenommen wird, erst Spätzeit des 
12. Jh. 
PETERSBERG B. HALLE. Pr. Sachsen Saalkreis. - 
Benediktiner-Kist, gegr. 1124. K. gew. 1146. Der jetzige Chor 
und Qsch. unter Abt Eckehard 1184. — Kreuzf, Basilika nach 
dem Hirsauer Schema. Hauptchor oblong, Nebenchöre ohne Ap- 
siden; anscheinend vor ihnen ausgeführt die Apsidiole am nördl. 
Kreuzflügel. Die Chorpartie gewölbt. Die Nebenchöre mit Em- 
poren und unter dem Dach verhehlten Strebemauern sind später 
(nicht vor A, 18, Jh.) hinzugefügt. Durch diesen Umbau die 
Hochfenster des Hauptchors verdunkelt und alle 3 Chorschiffe 
nach außen unter einen einzigen kolossalen Giebel gebracht, eine 
schwerfällige, dem rom. Stil sonst fremde Gestaltung. — Im Lhs. 
5 Arkaden bei auffallend schmalem Msch. Die Pfll. quadr. mit 
starker Abfasung der Ecken. Der WBau erhebt sich ohne Turm 
als breite Masse über rechteckigem Gr. und endet in ein Sattel- 
dach. Nach innen öffnete er sich mit Empore, — Außen die älte- 
ren WTeile sehr formenarm, die jüngeren etwas geschmückter. 
Durchgreifende Rest, von Quast 1853—57. Bmkw. das schön ge- 
gliederte Portal des NKreuzarms; es liegt in einem Rahmen, der 
das Sockelprofil fortsetzt (hirsauisch), im Tympanon sichere Ge- 
mäldespuren, Maria mit Engeln. Ein zweites hat am Gewände 
je 3 SIl. in eigentümlicher Gruppierung, die Türöffnung von Perl- 
stab umsäumt. — Im 13. Jh. erhielt die K. ein großartiges Den k- 
mal der Grafen von Wettin, 10 liegende Gestalten aus Bronze; 
sie sollen beim Brande 1565 zu Schaden gekommen sein (?); die 
von Chr. Walter in Dresden hergestellten N achbildungen in 
Sandstein, an sich geringwertig, zeigen in der Tracht und Hal- 
sung wohl ziemlich treuen Anschluß an die Urbilder. — Am 
Konventsgebäude schöne Details aus A. 13. Jh. 
Pet
	        
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