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D. v. Sebottendorf 1585; M. L. Lauterbach 1569; Joh. Rosig 1612;
besonders Sup. Kademann 1607, höchst lebendiges Bildnisrelief,
Umrahmung nüchtern. Unter den‘ Grabsteinen an der Außen-
wand hervorzuheben H. W. v. Schönberg + 1645. — Epitaph-
gemälde von H. Göding d. A. [Antependium aus 14. Jh.
in Seidenstickerei, jetzt Altert.-Ver, Dresden.] — An den Gwbb.
großer Gemäldezyklus aus M. 16. Jh., „ein protestantisches
Kunstwerk von hoher Bedeutung und Seltenheit“. — Orgel
16. Jh., verändert 1678, — Glocke 2, H. 14. Jh.
Dominikaner-Klist. Erhalten die K. und der Kapitelsaal. Die K.
Reck. 35:12,5 m. Aufbau 2sch., Chor 1sch., etwas eingezogen
(zerstört). Im Schiff 8eck. Pfll. von äußerster Schlankheit, Kreuz-
rippengwbb. auf reich skulptierten Kragsteinen (Farbspuren), der
Kämpferpunkt an den Pfll. selbst nicht betont. Stilformen der
1, H. 14. Jh. Der kleine an der SOEcke angefügte Turm 15. Jh.
Aus letzterer Zeit das 2sch. und 3jochige Kapitelhaus.
Rathaus spgot. nach Brand 1485 und ren. 1549 und 1581; aus der
ersten Epoche die reich umrahmten Türen des Erdgeschosses,
Privathäuser. Pirna hat mehr als die meisten anderen Städte
Sachsens vom Gepräge älterer Jahrhunderte bewahrt. Spät-
gotisches z. B. Markt 3 und 46, Dohnaische Str. 24, Schuster-
gasse 5, Badergasse 6, Kirchplatz 2. — Aus Renss. besonders
das Portal Niedere Burgstr, 1 von 1540, ganz in den Formen des
oberitalienischen Terrakottastils, gekrönt mit dem Reliefbildnis
des Architekten W.B. Ferner Markt 13, Schuhgasse 15, Markt 12
von 1548 im Charakter des Moritzbaues am Dresdener Schloß;
Ecke Barbiergasse und Dohnaische Str. mit zierlichen Ecken;
Markt 18, Schustergasse 4; Obere Burgstr. 1 von 1624, Markt 9
von 1673, Schustergasse 2 von 1676. Rokoko: Langestr. 10,
Badergasse 5, ;
Schloß Sonnenstein, jetzt Irrenanstalt; von älteren Bauzeiten
kaum etwas erkennbar.
PLASSENBURG B. KULMBACH. OFranken.
Erb. von Markgraf Georg Friedrich durch Caspar Vischer unter
Mitwirkung der Württemberger Alberlin Treisch und Blasius
Berwart. Hauptbauzeit 1559—1569. Die berühmten Festungs-
werke 1808 von den Bayern geschleift. Das meiste künstlerische
[Interesse haben folgende Teile: im äußeren Hof Zeughaus, ori-
gineller Kuppelbau mit trotzigem Portal von 1607, im mittleren
Bogenfeld Hochrelief des Markgrafen Christian zu Roß; Haupt-
portal des inneren Baues. Eines der reichsten Dekorationsstücke
der ganzen deutschen Renss. die Hoffassaden. Die großartige
Wirkung der letzteren beruht auf dem Kontrast des ganz schlicht.
ja formlos gehaltenen Erdgeschosses und der 2 in breite Pfll.Ar-
kaden aufgelösten, an den Flächen über und über mit Flach-
reliefornament bedeckten Obergeschosse; abweichend der N-
Flügel, der ehemals den großen Rittersaal enthielt; die 4 Eck-
türme mit den‘ zur Kommunikation unentbehrlichen Treppen
bilden wieder einfache Massen.