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kleinen und gemauerten 8Seck, Helmen. Im Innern das poly-
chrome System noch erkennbar. — Nach dem 1834 begonnenen,
dann eingestellten Abbruch Ruine ohne Gwb. und Dach.
Dominikaner-K. (jetzt Pfarr-K.). Um 1350. Unsymmetrisch. 2sch.
Hallenkirche. Der Chor schließt sich dem nördl. Sch. an. Das
Sch. mit 8, der Chor mit 3 Jochen und Schluß aus SEck. Die
Formen tunlichst vereinfacht, nur die Portale reicher. Die ab-
wechselnd 8eck. und runden Schafte ohne Kaptt., die Scheidbgg.
im Profil % 8Eck. Über dem Ssch. standen Giebel und quer-
gestellte Dächer, Im Winkel zwischen Ssch. und Chor ein runder
Treppen-Turm, der alte Dachreiter zerstört. — Ikon. Grab-
stein des Hermannus de Wildungen, episcopus [titular.] Sco-
piensis + 1396, kleinere Nebenfigg. zweier Geistlichen.. — Re-
liefs von gebranntem Ton, Stationsbilder, an den Strebepfl.
(15. Jh.). — Bmkw. die Totenleuchte am Treppen-Turm,
2. H. 14. Jh. — Orgelbühne von Holz bez. 1466.
Spital-K. zum H. Geist. E. 14. Jh. Rek. mit 3 Kreuzgwbb. und
5/s Schluß. Das Äußere, ohne Strebepfll., hat in dem an der SW-
Ecke angebrachten zierlichen 7seitigen Baldachin und dem über
dem steilen WGiebel aufsteigenden steinernen Glockentürmehen
einen eigentümlichen und anziehenden Schmuck. — Blende mit
dem in Stein gehauenen Leichnam Christi, schlichte Hand-
werksarbeit um 1400, — Bei der Rest. 1910 wurden an allen
Wänden Spuren von figürlicher Malerei entdeckt.
Rathaus. Steinernes Erdgeschoß mit got, spitzbg. Fries, Die
folgenden Geschosse Fachwerk 1649. Ungeschickt rest. —
Brunnen mit kleiner Rolandfig.
Stadtmauer an verschiedenen Stellen in voller Höhe erhalten.
TRIEFENSTEIN. UFranken BA Marktheidenfeld.
Ehem, Klist,-K, (Augustiner Chorherren), gegr. 1102, Jetzige
Kirche erb. 1685 ff., wohl nach dem Risse von Valentin Pezani,
von welchem nachweisbar 1696 die Klostergebäude aufgeführt
wurden. Was den stattlichen, aber architektonisch nicht gehalt-
vollen Bau wertvoll macht, ist die in den Jahren um 1780 (die
Deckengemälde voll. 1786) hinzugekommene Ausstattung. Die
Stuckaturen von Augustin Bossi, ebenso von ihm die prächtigen
Altäre und die Kanzel aus Stuckmarmor. Die Altargemälde von
Osw. Onghers 1694 £. von der früheren Ausstattung herüberge-
nommen, Die großen Figg. des Hochaltars, das Tabernakel, ferner
das Chorgestühl, die Orgel und die Beichtstühle in der Richtung
P. A. Wagners, die Deckengemälde von Januarius Zick. Die
Tendenzen des frühen Klassizismus haben in dieser vortrefflich
erhaltenen Kirche ein Hauptbeispiel. Reduktion der Stuckaturen
auf ein Minimum, Ornamentik und Motive der klassischen Archi-
tektur und architektonische Funktionen vortäuschend; völliger
Parallelismus in der Anordnung, so daß sogar bei der an das Klst.
angebauten Nordseite die nicht, vorhandenen Fenster durch ein-
Tri