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mit den Tieren, die koketten Allegorien in halb idealer, halb
modischer Tracht), P. Wagner, ein gediegener Vertreter des
eigentlichen Zopfes, d. h. des Überganges vom Rok. zum Klassi-
zismus (große Ruinenkaskade mit Neptun, Ceres, Saturn). Wag-
ner arbeitete über 1775 hinaus. — Obschon der Eindruck der Ve-
getation heute ein erheblich anderer, als der gewollte, und auch
die Einteilung nicht ganz intakt ist, bleibt uns der Garten von
Veithöchsheim einer der anschaulichsten Vertreter der Garten-
kunst des 18. Jh., die wir noch haben,
VEITLAHM. OFranken BA Kulmbach.
Pfarr-K. 1597. In origineller Weise gotisierend. Flachged. Lhs.
mit eingebautem Treppen-Turm. — Gute ikon, Grabsteine
der Herren v. Künsberg 16. und 17. Jh. Bronzeepitaph
1551 gegossen von Kunz Neilich. — Befestigter Kirchhof.
VEITSBERG. Sachsen-Weimar VB Neustadt.
Kirche. Ältester Bestandteil der OSchluß des nördl. Ssch., viel-
leicht von einem Bau des 11. Jh. (Lehfeldt vermutet Burgkapelle
der Grafen v. Gleisberg) und in diesem Fall der älteste erhaltene
kirchliche Bau im thüringischen Vogtland. Das Kreuzrippen-
gewölbe unmöglich von 974 (Lehfeldt nach Mothes); immerhin ist
die Konstruktion altertümlich, indem der eine Diagonalbg. durch-
geht (von NO nach SW), der andere in zwei Armen gegen ihn
stößt. — Die übrigen Teile der K. zeigen eine verworrene Folge
von Erweiterungen und wiederum Reduktionen: sprom., hochgot.,
spgot. — Altarwerk um 1480. Außen an den Streben Re-
Liefs aus der Passion (nach Lehfeldt um 1360, nach Mothes um
1170). — Got. Wandmalerei am Triumphbg. und am Chor-
gwb. — Glasbilder in den Chorfenstern nach Lehfeldt um
1210 (?).
VESSRA, Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.
Kloster-K. (Prämonstrat.) Ruine. Gegr. 1131, Brand 1201 kaum
von umfassend zerstörender Wirkung. Kreuzf. flachged. Ba-
silika mit strenger Quadratur in den Abmessungen des Gr. und
Triangulatur des Querschnittes. Lhs. 32:16 m, 9 Arkaden auf
schlichten quadr. Pfll., am Sockel attisches Profil, am Kämpfer
Schmiege mit Schachbrettmuster. Die Fenster des südl. Ssch.
rundbg. und einfach abgeschrägt, die des nördl, Ssch. got. er-
weitert. Der westl. Vierungsbg. auf Kragsteinen, Gegen N und
3 sind keine Vierungsbgg. vorhanden. Der quadr, Vorchor mit
%kr. Apsis und die %kr. Nebenapsiden zerstört, doch in den
Fundamenten zu erkennen. Keine Krypta (die Gewohnheiten
der Prämonstratenser in dieser Hinsicht dieselben wie die der
Hirsauer und später der Zisterzienser). Pfll. und Bgg. in Sand-
steinquadern, Mauern in Bruchstein. — Der WBau wohl nach
dem Brand von 1201. Zwei vierseitige Türme flankieren die rck,
Vorhalle; Kreuzrippengwbb.; Rippenprofil rck, mit vorgelegtem
Plättchen und leicht geschärftem Rundstab; auf Ecksäulchen mit
dekorierten Würfelkapitellen ruhend. Nach außen öffnet sich
die Vorhalle in einer weiten rundbg. Arkade, in das Schiff führt
Dehio, Handbuch. I. Bd. ?
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