Bamberg
doch eintönig. Sehr nüchtern, an Klosterbauten der Zeit er-
innernd, ist auch die innere Einteilung. Bedeutsamer nur der
yroße Festraum, der Kaisersaal; noch ist der, in diesen Gegenden
wohl zuerst von Dientzenhofers jüngerem Bruder Johann in
Pommersfelden getane Schritt, die Durchlegung durch 2 Ge-
schosse, nicht gewagt; so bleibt der Raum in der Weise der
älteren Architektur im Verhältnis zu seiner Ausdehnung sehr
niedrig, und erscheint es noch mehr durch den schweren Prunk
der Dekoration,
Kapitelhaus (links vom OChor des Doms) 1731 nach Entwurf von
B. Neumann. Im Hauptsaal feine Stuckdecke, noch nicht „Ro-
koko“. 2 aus dem Dom stammende Altarblätter von Merian
und Sandrart,
Alte Domdechantei (jetzt erzbischöfl. Palais) von J. M. Küchel,
einem früheren Gehilfen Neumanns. Jetzige Domdechantei
kleiner Rok.Bau.
Domherrenhöfe. Auf dem übrigen Teil des Domberges, soweit er
nicht durch die Kirche und die beiden Residenzen eingenommen
ist, breiten sich die Wohnsitze der Domherren aus. Sie scheinen
lie gemeinschaftliche Wohnung in der Klausur in früher Zeit
schon aufgegeben zu haben, vgl. den Mangel eines rom. Kreuz-
zyanges. Eine Wanderung durch diese alten, im Laufe der Zeiten
natürlich mannigfach umgestalteten Kurien mit ihren von
Galerien umgebenen Höfen und ihren terrassierten Gärten ist
von großem Reiz. Viele haben ihre Hauskapellen bewahrt; eine
‘im jetzigen Stadtrentamt gegenüber dem Kapitelhaus) ist noch
rom., die übrigen got.
Das Bild der geistlichen Stadt vervollständigt sich durch die Ab-
steigequartiere der Äbte aus der Diözese: erhalten der Lang-
heimer Hof und der Ebracher Hof, beide nach M. 18. Jh.
von J., M. Küchel. — Domherrenhöfe. Ferner Voitshof, Groß-
Trockauhof, Würzburgshof (auch Jungkindshof genannt) 1565.
Fürstenhof (mit Redwitzschem Wappen 1498). Eybscher Hof
1588. Redwitzsche Kurie (Stadtrentamt) 15, und 16. Jh.
Antoniterhof mit Laurenzi-Kap., got. Anlage, 1629 umgebaut,
unbedeutend,
Clarissen-Klst., gegr. 1341, profaniert.
Dominikaner-K,. (jetzt Militär-Depot). Chor 1380—87 in der ge-
wöhnlichen polyg. Anlage; das Lhs. hat 3 Sch. von gleicher Höhe
mit flachen Decken. (Umbau des 16. Jh.?). Der Kreuzgang ver-
wüstet,
5, Gangolf, Ehem. Stifts-K., gegr. 1063. Anlage und Mauerkern
gehören einer rom, kreuzf. Basilika. Obergaden noch mit rom.
Fenstern. Die Arkaden got. erweitert, an die Sschiffe got. Ka-
pellen angebaut. Das Ganze got. eingewölbt, Sprom., oben in
yot. Formen übergehend die Doppeltürme der Fassade. Zwischen
ihnen schaut der Msechiffsgiebel vor. — In den sehr verbauten
Stiftsgebäuden Reste eines rom. Kreuzgangs,
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