Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Bützow 
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als 3sch. Basl. gebundenen Systems, ohne Strebepfl. auf Wöl- 
bung angelegt, Der ursp. quadr. Chor mit Abseiten enthalten 
in den 2 östl. Jochen des Lhs. Die Pfeiler ungewöhnlich ge- 
bildet als Bündel von 6 großen und mehreren schwachen halbrd. 
Diensten; an den Kelchkapitellen feines Weinlaub. An der 
NSeite schönes Portal, die Leibungen mit gemauerten Säulchen 
gegliedert, an den Kämpfern und Rundstäben der Bögen stili- 
sierte Blumen von Tonstücken. Der Bauplan sehr bald auf- 
gegeben, verändert und weitergeführt als 3sch. Hllk.; im Mech. 
5 rck. Joche, dazu 2 im quadr. WTurm, der von den Seiten- 
schiffen eingeschlossen. Die Gestalt der Pfeiler gegen die des 
ursp. Planes nur wenig verändert; an den Kelchkapitellen 
derber Schmuck, Fratzen und Getier, Auch der Turm auf- 
gegeben und ein neuer vor der WSeite errichtet, von quadr. 
Grundriß, verhältnismäßig schlicht, 4 Giebel und achteck. höl- 
zerner Helm. — Nach M. 14. Jh. (Urk. 1364) Erweiterung des 
Chores nach dem Vorbilde des Domes in Lübeck, Msch. 3seit. 
geschl. auf achteck. Pfeilern. Anschließend 3 sechseck, Ka- 
pellen; ihre inneren Hälften bilden einen Umgang in Breite der 
Ssch., ihre äußeren Hälften springen vor; das Dach überbrückt 
die Winkel zwischen den Kapellen. Mit den busigen Kreuz- 
gewölben kam das Bauwerk im 15. Jh. zum Abschluß; die 
eckigen Bögen ohne Bezug auf die Gliederung der Pfeiler. — 
Instandsetzung 1728, Dachreiter. Ausbau 1860. — Ehem. Hoch- 
altar, großer doppelflügl. Schrein gest. 1503 (Inschr.), einer der 
besten Schnitzaltäre Mecklenburgs, in den Umgang versetzt, 
Im Schreine als quadr. Hauptfeld Tod Mariä, darüber als niedri- 
ger Fries Maria von Gottvater und Christus gekrönt; daneben 
in 2 Reihen über einander 16 Heilige, auf die Flügel übergehend. 
In der Staffel die h. Sippe in 5 Gruppen. Bei geschlossenen 
inneren Flügeln Gemälde aus dem Leben der Maria und Anna, 
— Kanzel 1617, von beträchtlichen Abmessungen, mit ent- 
sprechendem Deckel, das reichste Prachtstück der Schnitzkunst 
im Lande, ein Geschenk des holsteinischen Herzogs Ulrich, Ad- 
ministrators des Bistums Schwerin; sehr verwandt der Kanzel 
der Marien-K, in Rendsburg und wie diese vermutlich ein Werk 
des Hans Peper, — Eherner Taufkessel 1474, 2 Reihen Heilige 
in dürrer Arkatur, Meisterzeichen. — [Orgel, reizvoll spgot. A. 
16, Jh., erweitert 1608, zerstört.] — Mehrere spgot. Kelche. 
Ein Kelch 1555 von Goldschmied Hans Krüger aus Güstrow, 
ausgezeichnet durch figürl. Reliefe an Schale und Fuß. — SiL. 
berner Belt 1504, Maria mit Kind. — [Gesticktes Antependium 
des 14. Jh. im Museum in Schwerin.] — Steinerne Epitaphe, 
Wackerbart 1590, Krakow 1597. 
Schloß, Im Ma. den Bischöfen von Schwerin, danach den Her- 
zögen von Mecklenburg gehörig. Vom Bau 1556 (Inschr.) nur 
geblieben ein Tonfries mit Rundbildern wie in Schwerin, Gade- 
busch und Wismar. Erneuert als Putzbau 1661 und 1910. 
BYSCHEWO. Posen Kr. Bromberg. Inv. IV. 
Dorf-K. Geputzter Ziegelbau 1633 gew.; 3seit. geschl. Chor mit
	        
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