Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Lübeck — 
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Dom 
dem Balken die großen stehenden Gestalten Maria und Jo- 
hannes, kniend Magdalena und der Stifter Bischof Albert 
Krummendik, auf den seitl. Pfosten die kleineren Gestalten 
Adam und Eva. Unter dem Kreuze ein Baldachin, darin Engel 
mit Wappen des Stifters, als Ausgang zweier den Balken um- 
schlingender Kielbögen, Whgest, 1894. — [Orgel vom E:; 14. Jh., 
abgebrochen 1596, Zeichnung im Annen-Museum.] Große Orgel 
am WEnde des Msch. 1699, Bildschnitzer Joh. Jakob Budde. 
Darunter Krämerchor 1712, — Taufkesse] ‚ Erzguß 1455 
von Lorenz Grove, getragen von 3 knienden Engeln, an der 
Wandung die Apostel unter Kielbögen. Reich geschnitzter 
Deckel in Gestalt eines hohen Kuppelbaues 1663. — Zahlreiche 
Reste des Gestühls, neu verwendet. Aus 14. Jh. Dreisitz 
unter schlanken Türmchen, an der SSeite des Altares; Wangen 
des Chorgestühls, besonders an der WSeite des Chores, Anderes 
aus 15., 16. und 17. Jh. Reizvolles Lesepult mit vorgesetzter 
Bank um 1525. — Chorschranken, schlichtes geschmie- 
detes Gitter in hölzerner Umrahmung, in deren Friese reiches 
Blattwerk und Büsten hl. Männer des Alten Testaments; um 1400 
(ähnliche Schranken in der Jakobi-K.). 
Kleinkunst. 2 geschnitzte frgot. Löwen in ?/s Lebensgröße, 
von unbekannter Bestimmung. — Ma. Hängeleuchter. 6eckiger, 
gefällig aufgebauter Baldachin, darunter 2 Bischöfe sitzend, da- 
neben S. Johannes d. Täufer und Barbara, genieteter Erzguß 
1.H. 15. Jh., im Msch. Zierliche Ampel, 1461 in Flandern ge- 
fertigt, zu dem von A. Bischop gestifteten Relief im n Chor- 
umgange gehörig. Kniender Engel mit Leuchter, bemalter Erz- 
zuß E. 15. Jh., im Msch. — Hölzerner Trageleuchter, Bischof 
unter Baldachin, M. 15. Jh., im Msch. — Messingene Kron- und 
Wandleuchter des 16. und 17. Jh., namentlich Z0armige Krone 
gest. 1661, vor dem Triumphbalken. — Kelche 1514, 1517, 1564. 
3 silberne Altarleuchter, 1743 in Lübeck gefertigt. — Glocken, 
[1315 im Museum], 1. H. 14. Jh., 1390, 1481; die große von 2,32 m 
u. Dm. 1745 von Dietrich Strahlborn, reich geschmückt. 
Grabdenkmäler. Doppelgrabplatte der Bischöfe 
Burchard v. Serken + 1317 und Johannes v. Mul + 1350, im Fuß- 
boden der Kapelle des letzteren am n Chorumgange, Messing- 
guß 1,89: 3,64 m, aus 18 Stücken zusammengesetzt. In gra- 
vierter und niellierter Zeichnung die etwas mehr als lebens- 
großen Gestalten in vollem Ornate, in der Haltung nur wenig 
von einander verschieden, die Köpfe noch nicht bildnismäßig, 
ein jeder vor einem Spitzbogen stehend, in der Architektur zahl- 
reiche kleine Gestalten, Apostel, Heilige, Engel, zu den Füßen 
ein Fries, Legende der h. Nikolaus und Egidius, Nach 1350 ohne 
Zweifel in Flandern hergestellt, wie die gleichartigen Platten in 
der Petri-K. in Lübeck, in Schwexwrin, Stralsund und Thorn. doch 
alle diese an Schönheit des Entwurfs übertreffend (Abb. Milde). 
[Doppelgrabplatte des Bürgermeistera Bruno v. Warendorp 
7 1341 und seiner Ehefrau + 1316, Messing, in der Art der vori- 
gen, im 18. Jh. vernichtet.! — Grabmal des Biechafa Hein-
	        
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