Lübeck -
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Kirchen
den durch Erd- und Obergeschoß reichend, die Schichten ab-
wechselnd aus roten und grün glasierten Ziegeln.
S. Annen-Kist. Gegründet und errichtet für Augustinerinnen
1502-15, Baumeister Synsingus Hesse aus Braunschweig. Die
Kirche, gewölbte 3sch. Halle mit 3seit. geschl. Chor, zer-
stört bis auf den unteren Teil der WAnsicht an der Straße,
Ziegelbau mit gegliederten Kalkstein-Portalen vor dem Msch.
und s Ssch. Das Kloster zum Armen- und Werkhause um-
gewandelt, 1915 ausgebaut zum Museum für Kunst- und Kultur-
geschichte, Rechteckiger Hof mit Kreuzgang, die WMauer an
der Straße ohne Öffnungen, an der O- und SSeite die Klst.-
Räume, z. T. 2schiffig angelegt, überall Kreuz-, vereinzelt Stern-
und Netzgewölbe, Im OÖFlügel 2sch. 6j. Halle, an den Gewölb-
konsolen aus Stuck die Wappenschilde nebst gemalten Namen
der Stifter, In der NOEcke des Hofes Treppenaufgang zum Ober-
geschoß, dieses neu hergestellt. — Das Museum enthält Lü-
becker Werke, im Erdgeschoß aus den Kirchen und dem
Mittelalter, im Obergeschoß von weltlicher Herkunft und aus
den späteren Jahrhunderten, namentlich mehrere Teile abge-
brochener Wohnbauten (K. Schäfer, Führer 1915).
Ehem. Dominikaner-Klst. gegr. 1229 auf der Stelle der Burg,
gemeinhin „Burg-Klst.“ genannt. Die Kirche S. Maria Mag-
dalena, 1319 geweiht, der Chor erneuert A, 15. Jh., abgebrochen
1818, wär em Irgot. Ziegelbau, bestehend aus gestreckt recht-
cckigem Chore und 3sch. Halle; erhalten sind Reste der NMauer
des Lhs, mit Anfängen der Kreuzgewölbe, zwischen den Strehe-
pfeilern flache Kapellen gleichfalls mit Kreuzgwb. [Steinbild-
werke und Schreinaltäre im Annen-Museum, Glasgemälde in
der Marien-K.] — Das Kloster-Gebäude an der NSecite
zum großen Teile erhalten einheitlich aus 14, Jh., 1894-—96 in
den Neubau des Gerichts und Gefängnisses einbezogen. Quadr.
Kreuzgang, an jeder Seite 7 Joche, umgeben von 2sch. Räu-
men. An der OSeite neben der Kirche ein 2j. quadr. Gemach
mit musivischem Ziegelboden, die Sakristei, danach Durchgang
und ein 8j. Gemach. An der NSeite ein 8j. Saal, an der W-
Seite ein 6j. Saal, vermutlich Refektorium und Kapitelsaal, Die
steinernen Stützen von rundem, achteck, und vierpaßig. Quer-
schnitt; überall Kreuzgewölbe auf gemauerten Rippen, an dem
Stuckkonsolen und Schlüßsteinen fSigürl. Schmuck aus der
(Geschichte Christi und des h. Dominikus von sehr feiner Aus-
führung. Ein nach W vorgeschobenes ehemals 2sch. Bauwerk
jetzt Turnhalle. — [Vom abgebrochenen Brauhause ein reicher
glasierter Maßwerkfries vom A. 15. Jh., im Hofe des Gericht-
gebäudes wiederangebracht. Gemauertes Portal mit Kämpfer
von Kunststein und hölzerner Unterzug auf 2 geschnitzten Kopf-
händern, aus 15. Jh., übertragen in das Museum.]
S. Egidien-K. Im 13. Jh. 1sch. Ziegelbau, Frgot. quadr. WTurm,
4 Giebel mit achteck. Helm, ähnlich den Türmen der Marien-
K. Neubau im 14. Jh., 3sch. Hllk., im überhöhten Msch. 3 w
anadr. Joche bei schmalen Ahseiten. Im 15. Jh. nach 0 wvor-