Marienwerder — 318 —
Innere Ausstattung völlig neu. Reli quienschrein ‚, auf
den Innenseiten der doppelflügligen Türen der Vorder-. und
Rückseite Gemälde, verschiedenes aus der Heilsgeschichte und
2 Bilder des Stifters, vermutlich des Bischofs Johannes (1378—
1409), der auch auf dem Mosaik dargestellt; die erheblichen
Schäden 1902 sorgfältig ausgebessert, Bi Schofstuhl, vor-
zügliches spgot. Schnitzwerk A. 16. Jh. — 3 spgot. Kelche. 2 sil-
berne Sammelbecken 1609, mit getriebenen Buckeln. — Grab-
steine, der älteste 1376. Kapelle des Generalmajors Otto
Friedrich v.d. Gröben erb. 1705, Wandgrab für ihn T 1728 una
seine 3 Frauen.
Schloß des Domkapitels. Anlage und Ausführung einheitlich aus
1. H. 14. Jh. Rck., SSeite 50 m, WSeite 43 m. Über der SOEcke
neben der Kirche ein rck,. Turm, als Glocken-Turm erhöht, mit
Zinnen bekrönt, Der die bedeutenderen Räume enthaltende
SFlügel und der OFlügel an der Kirche 1798 abgebrochen. Hof-
raum 16:13 m, von zweigeschossigen gewölbten Laubengängen
umzogen. Die 2 Untergeschosse, das eine unter-, das andere
oberirdisch, sowie das Hauptgeschoss gewölbt; die Gewölbe des
erhaltenen W- und NFlügels (jetzt Amtsgericht) neu hergestellt;
darüber 2 mit Balken bedeckte niedrige Geschosse, sowie unter
dem Dache ein Wehrgang; ein ebensolcher Uumzog auch das
Domgebäude. An der NSeite des sonst einfachen Äußeren sehr
wirksam die durch 3 Geschosse reichende Portalnische für das
Fallgatter; die Ecken mit quadr, Türmen besetzt. Die 2 äußeren
Türme nach Vollendung des Schlosses hergestellt; der nach N
auf 2 Bögen vorgeschobene Turm enthielt einen Brunnen; im
W der Dansker (Abortturm), auf 5 Bögen weit vorgeschoben.
Gesamte Ausdehnung des Domes und Schlosses von Ö nach W
nahezu 200 m. — Auf der N Seite das Vorschloß, mit dem Haupt-
schloß durch eine Brücke verbunden, zerstört.
Regierungsgebäude. Erbaut 1758, erweitert 1775 und 1800—02,
nochmals im 19. Jh. Künstlerisch tüchtig der 7,80 m lange alle-
gorische Fries, 1802 in der Art von 6. Schadow in Berlin.
Oberlandesgericht. Schlicht neuklassisch 1798—1800.
MARKAU. Brandenburg Kr. OHavelland. — [K.]
Dorf-K. Vom spegot. Ziegelbau erhalten der rck. WTurm. Die
geräumige K. 1712 erneuert (Inschr. am Sandstein-Portal des
NAnbaues), im O 5seit. geschl.; die Fronten gemalt (rote Flächen
mit weißen Einfassungen). — Die reiche Ausstattun g vor-
trefflich in der Art der Schule Schlüters, Altar, Kanzel und
Herrschaftslaube. — Kelch spgot. 1501 (?).
MARKERSDORF. Schlesien Kr. Görlitz. Inv. III,
Dorf-K. S. Michael. Sprom. Anlage, quadr. Chor mit gebausch-
tem Kreuzgewölbe auf Rippen, halbrd. Apsis mit Kuppelgwb.;
sonst verändert. — Kleine Orgel Rok. — Auf dem Frie dhofe
Grabmal, Sandstein Rok.; 3 geschmiedete Kreuze. 18, Jh.
Kapelle S. Barbara. Ruine, kleines spgot. Bauwerk, Reck. 3seit.
veschl., 2 Kreuzgwb, ohne Strebepfl.: aus Granit-Bruchsteinen,
Strukturteile aus Zieveln.