Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

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Rathaus. Im Saale dreikapp. Gewölbe. Der Turm im oberen 
Teile achteckig, durchbrochene Haube 1695, 
Schloß. Künstlerisch eigenartig ein spgot. Vorbau, im Erdge- 
schoß offene quadr. Halle auf Spitzbögen, im Obergeschoß ein 
Bseit. geschl. Erker., 
Stadtbefestigung, schlicht, zum größeren Teile erhalten. 
NAUEN. Brandenburg Kr. OHavelland. Inv. 
Pfarr-K, Spgot. Ziegelbau, 3sch. Hllk. mit Chorumgang, Kreuz- 
gewölbe, Sakristei mit Sterngwb.; rck. WTurm mit barocker 
Spitze A. 18. Jh. — Taufstein 1724, gut barock., 
NAUGARD. Pommern Kreisstadt. Inv. II. ; 
Pfarr-K. In spätester Gotik des 16. Jh., mißhandelt. Hllk., im 
überhöhten Msch. Stern-, im Chor und den Ssch. Kreuzgewölbe; 
br. WTurm. — Wandgrab des Grafen Ludwig Eberstein + 1590, 
nur einige Bildwerke erhalten. — Kelch um 1300. Schale auf 
Fuß um 1600, Stettiner Beschauzeichen. 
[Aus dem zerstörten Schlosse ein frgot. Säulenkapitell im Mu- 
8eum in Stettin, ähnlich den Kapitellen des Klosters Kolbatz.] 
NAULIN. Pommern Kr. Pyritz. Inv.lIl. 
Dorf-K. Got. Granitquaderbau, Rechteck; in der OMauer 
4 Fenster, die 2 mittleren in einer Blende vereinigt, die Leibun- 
gen mit Ziegeln eingefaßt. Quadr. WTurm, im oberen Teile 
spgot. Ziegelbau um 1500, mit Blenden straff gegliedert, Zinnen- 
kranz und gemauerter schlanker achteck. Helm, wie in Barnims- 
kunow und Groß-Küssow. — Ausbau 17. Jh. 
NEIDENBURG. OPreußen Kreisstadt. Inv. III. Steinbrecht. 
Schloß des Deutschen Ordens. Erbaut E. 14. Jh. Reck. 34:62 m. 
An der w_Schmalseite das Haus mit 3 sterngwb. Räumen im 
Hauptgeschoß und Giebelabschlüssen. Gegenüber im O0 2 Wohn- 
türme und Zwischenbau mit, Tor. Im N und S hohe Verbindungs- 
mauern mit 2gesch. Anbauten, darüber umlaufender Wehrgang. 
Felästein, darüber Backstein. Diensträume des Amtsgerichts 
eingebaut, Erhaltung gut. 
Stadt westlich am Fuße des Schloßberges, selbständig befestigt. 
Reck. 190 : 290 m. Mauer und Türme gegen das Schloß auf 6 bis 
3 m hoch erhalten. Auf die Mitte der westl. Langseite stützt 
sich die Außenmauer der mehrfach erneuerten, 1914 zerstörten 
Kirche. An der SOEcke der Stadt starker Hausturm und 
Speicher. Diese Bauten gleichaltrig mit dem Schlosse. 
NEISSE. Schlesien Kreisstadt. Inv. IV. — Meßbild-Aufn, 
Kath. Pfarr-K. S. Jakob. Erster Steinbau um 1200. Nach Brand 
einheitlicher Neubau 1401—30, Ziegelbau mit Werksteinteilen. 
Halle von klarer Anlage und bedeutenden Abmessungen; ganze 
innere L. 64,5 m; 3 Schiffe- mit bedeutend breiterem Msch., kein 
Qsch., Lhs. 10 J., Msch. in 3 Seiten des 8Ecks geschlossen, Um- 
gang in 6 Seiten des 12Ecks (also in der Hauptachse ein Pfl.): 
zwischen den tiefen Strebepfl. ringsum Kapellen. Im Inneren 
achteck. Pfeiler; in den Seitenschiffen Kreuzgewölbe, im Um- 
gange dreieck, Kappen (vgl. Dom in Breslau); im Msch. ehemals 
Netzgewölbe, ern. 1543. Die Fenstermaßwerke in reichen klein-
	        
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