Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Neu-Brandenburg — 334 
des Turmes und die Gewölbe des Msch., durch Feuer 1676 zer- 
stört, bei der Wiederherstellung 1832—41 erneuert. — Tür- 
klopfer Messingguß, Eberkopf auf 3eck. Schild, laut Um- 
schrift von Hermann Tamm, 15. Jh. 
S. Johannes, Ehemals Franzisk.K. Frgot. Ziegelbau mit n Ssch., 
nach langer Vernachlässigung 1892—94 erneuert (Zeitschrift f. 
Bauwesen 1896); alt die Umfassungsmauern der N-, W- und 
SSeite; die 2 Portale ähnlich der Marien -K. gegliedert; die 
schmalen Fenster der NMauer ehemals unverglast. — Altar 
A. 18. Jh., Gemälde der Leidensgeschichte Christi, in prächtig ge- 
schnitzter Umrahmung. — Kanzel 1598, Holz bemalt, mit 5 Ala- 
bastertafeln Christi und der Evangelisten. 
Vom spgot. erneuerten Klst.Gebäude , jetzt Armenhaus, 
steht noch der NFlügel, der Gang mit Kreuzgwb., 3 Säle mit 
Sterngwb., darüber niedriges Obergeschoß, 
S. Georg. Spital-Kap. vor dem Treptower Tore. Kleiner rek. 
Ziegelbau 15. Jh. mit flacher Decke, das Äußere reich und ge- 
fällig durchgebildet; Maßwerkfriese, die 2 schmalen Fenster der 
WFront ehemals unverglast, das Stabwerk der übrigen Fenster 
erneuert. Mitten auf dem abgewalmten Dache ein schlankes 
barockes Türmchen, das die umgebenden alten Bäume überragt. 
— Christus im Grabe, spgot. bemaltes Schnitzwerk. Reste 
des Flügelaltares, . 
Rathaus, 1585 (Inschr.), nach Brand 1737 erneuert. 
Befestigung. Im Gebiete des Ziegelbaues das am vollständigsten 
erhaltene Beispiel einer ma. Stadt-Befestigung, zugleich in der 
frischen künstlerischen Durchbildung eines der schönsten Archi- 
tekturbilder NODeutschlands. Durch doppelten Wall und Gra- 
ben geschützt, steht die Mauer, von einigen Durchbrüchen ab- 
gesehen, noch im ganzen Umkreise, aus Granit und Ziegeln, 
nach oben verjüngt, an vielen Stellen noch in voller Höhe. Ein 
Wehrgang war nicht vorhanden; die Weichhäuser rechteckig, 
mit gemauerter Treppe an der linken Seite, Zwei runde Mauer- 
türme (Fangeltürme) mit Helm und Zinnenkranz, der eine 1899 
eingestürzt, — 4 Tore. Das Treptower und Stargarder 
Tor bestehen aus innerem und äußerem Tor, die mit 2 Mauern 
verbunden; das hohe Innentor mit Satteldach zwischen Zier- 
giebeln, das Fallgatter an der Feldseite zwischen 2 Treppen- 
türmen; das Satteldach des breiten Außentores von Wimpergen 
mit reichem Maßwerk verdeckt. Das Friedländer und 
Neue Tor, beide im Gelände leichter anzugreifen, bestanden 
aus innerem und äußerem Tor und halbrd, Zingel; doch ist nur 
das Friedländer Tor vollständig erhalten, der Giebel der Stadt- 
seite des Innentores mit 3 durchbrochenen Wimpergen zwischen 
übereck gestellten Fialen; vom Neuen Tor steht nur noch das 
hübsche Innentor. An der Stadtseite des Stargarder und des 
Neuen Tores mehrere überlebensgroße weibliche Gestalten von 
unbekannter Bestimmung, aus Tonstücken hergestellt, die 
schlichte Gewandung geputzt (3 Originalkönpfe in der Städt.
	        
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