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ausgebaut; an den 2 anderen Ringmauer mit starkem rundem
Eckturm. Der Hof mag an allen 4 Seiten Z2gesch. Arkaden mit
Balkendecken gehabt haben,
ROSSEWITZ. Mecklenburg-Schwerin AG. Laage. Inv.I.
Schloß, Barockbau strenger Formgebung, 1657 von Charles
Philippe Dieussart. Rechteck von 9:6 Achsen; es wechseln 2
Voll- und 2 Halbgeschosse, getrennt durch ein kräftiges Gurt-
gesims. — Gediegene Stuckdecken und Kamine.
ROSSOW. Mecklenburg-Schwerin AG. Röbel. Inv.V.
Dorf-K. Reck. Feldsteinbau. — Altarschrein um 1400,
Maria von Christus gekrönt, darunter Kreuzigungsgruppe, da-
neben in 2 Reihen die Apostel.
ROSTERSDORF. Schlesien Kr. Steinau. Inv.I[.
Ev. Pfarr-K, Kreuzfg. Fachwerkbau 1645. Das Innere mit Em-
pore und Balkendecke, bedeutsamer Predigtraum mit alter
volkstümlicher Ausstattung, 800 Sitzplätze. — 2 tüchtige Grab-
steine mit Gestalten, 2. H. 17. Jh.
ROSTOCK. Mecklenburg-Schwerin. Inv.I.
S. Marien-K. Mit den großen Pfarrkirchen Lübecks und Wis-
mars an Mächtigkeit wetteifernd. Vom Bau des 13. Jh., einer
Hllk., erhalten der Unterbau der Türme. Im letzten Viertel des
13. Jh. Erneuerung, mit dem Chor beginnend, vor dem WBau
innehaltend, so daß das Lhs. nur 2 Joche zählt. Über die Ge-
wohnheiten der Pfarrkirchen hinausgehend die Anlage eines
Gsch., im N polygon, im S gerade geschlossen. Der Chor hat
2 rck. Joche und /s Schluß mit Umgang und Kapellenkranz nach
Lübecker Schema. Das Lhs., seitlich durch Kapellen erweitert.
Aufbau basilikal, sehr schlank, 31,5 m hoch; ohne Strebebögen;
am Chor waren solche beabsichtigt, doch nicht ausgeführt. Die
6 Pfeiler des Chorhauptes mit gebündelten Diensten, die anderen
barock achteckig ummauert. Im Hochschiff Stern-, in den Ab-
seiten Kreuzgewölbe. Die Fenster in jedem Joch paarweise, an
den Querschifffronten von beträchtlicher Höhe. Das Äußere in
gelben Ziegeln, die mit grün glasierten in Schichten wechseln.
Aus rotem Backstein der ältere, doch unvollendet gebliebene
Turmbau. Von den Portalen bmkw. das am n Qsch. durch den
Laubschmuck der Archivolten. Das Innere weiß getüncht, noch
reich an alter Ausstattung. — Hoher hölzerner Altarbau 1721.
Kanzel 1574, geschnitzt, Portal, Anfang und Brüstung in aus-
gereifter Architektur; Deckel 1723. Am WEnde Fürsten-
empore 1749, darüber mächtige Orgel nebst Bühne 1766. —
Taufkessel (Fünte) Bronzeguß von 1290, eines der bedeu-
tendsten Werke dieser Art im Östseegebiete. Der Kessel trägt
2 Reihen Kleeblattbögen; in diese eingeordnet unten Szenen
aus der Kindheit Christi, oben aus der Passion. Die Gestalten
auf dem hohen kegelförmigen Deckel sind gesondert gegossen
und aufgenietet; auf der Spitze ein Knauf mit Adler. Das Ganze
getragen von 4 bärtigen Männern; nach den umgestürzten Vasen,
die sie in Händen halten, müßte man sie als die 4 Paradiesflüsse
deuten: jedoch bezeichnen die Inschriften sie als die 4 Elemente.