Full text: Nordostdeutschland (Band 2)

Rostock 
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rienwerder). Die Tracht deutet auf M.15.Jh. Vermutlich im 
Zusammenhange mit dem Gemälde ein Holzbild Christi, am 
Kreuze stehend, nur die Hände genagelt, bärtig, im langen 
Rock; whgest. 1890. — Glocke Dm. 1,70 m, 1394 von Rickert 
von Mönchhagen, 4 Heiligengestalten in Zeichnung 50 cm h. 
H. Kreuz-K, des ehem. Cistercienserinnen-Klst. Ziegelbau 14. Jh., 
Chor 2 Joche mit 5/0 Schluß, Lhs. 3sch. Halle von 5 Jochen, 
Msch. etwas höher als Ssch., Kreuzgwb.; Dachreiter. An der 
SSeite Klst.Gebäude und 4flügl. Kreuzgang. — Hochaltar, 
Schrein mit doppelten Flügeln, Krönung und Sockel, 2. H. 15. Jh. 
[m geöffneten Schrein und den Flügeln Schnitzwerke, Kreuzi- 
gung und KEinzelgestalten; bei geschlossenen inneren Flügeln 
16 Gemälde, Marienleben, Leiden Christi, S. Antonius und 
S. Benedikt; bei geschlossenen äußeren Flügeln die Verlobung 
der h. Katharina mit dem Christkinde und die Mühle des Sakra- 
ments (die Evangelisten schütten ihre Schriften in die von den 
Aposteln bewegte Mühle; unten die Kirchenväter das zum 
Fleisch gewordene Sakrament verehrend; vgl. Retschow und 
Tribsees). — Altar des ehem. Nonnenchores, Schrein ebenfalls 
mit doppelten Flügeln, Leiden Christi und Legende des 
h. Kreuzes, A.16, Jh. — Altar am Lettner, Schrein mit ein- 
fachen Flügeln, Maria, von mittlerem Werte, um 1500. Darüber 
die Kanzel A. 17. Jh. — Spgot. Sakramenthaus und Gestühl. Ma. 
Grabsteine in großer Zahl. — Bedeutende Sammlun g kleiner 
Kunstaltertümer, Hausaltärchen, Reliquiare, Altargeräte, Hinter- 
glasgemälde, Stickereien. 
Von der S. Katharinen-K. des ehem. Minoriten-Klst. erhalten 
frgot. Portal des Lhs.; Chor und Kloster zu weltlichen Zwecken 
verbaut. Ebenso die Kirche der Brüder zum gemeinsamen Leben, 
Ziegelbau 1480, 
Rathaus. Die 3 Satteldächer des Gebäudes verdeckt von einer 
hohen Mauer; diese gegliedert mit 12 Blenden, die zu Paaren zer- 
legt und im Bogenfelde mit kreisrd. Öffnung durchbrochen; dar- 
über wagerechtes Maßwerkgesims und 7 Spitztürmchen; Bau- 
zeit M. 15. Jh., nach dem Vorbilde der NFront des Rathauses in 
Lübeck. Der Erweiterungsbau vor der Front 1585, ern. 1727 in 
trockenem Barock, hat leider nicht die künstlerische Bedeutung 
wie in Lübeck und läßt von der ma, Front nur den obersten Teil 
frei (Th. Rogge, Zeitschrift f. bildende Kunst 1887). — Ratstube 
mit reichem Wandgetäfel von 1605. 
Von der Befestigung der Stadt noch beträchtliche Teile, von den 
ehemals 14 Toren noch 4 erhalten. Das Kröpeliner Tor, 
das Bild der gleichnamigen Straße beherrschend, eines der be- 
deutendsten norddeutschen Stadttore; rck. Grundriß, ehemals 
vorgekragter Wehrgang, durchkreuzende Satteldächer mit 4 
Staffelgiebeln, in deren Mitte ein schlankes Türmchen; Gliede- 
rung mit Blenden und glasierten Maßwerkfriesen, 1. H. 15. Jh. 
‚Rogge, Allgem. Bauzeitung Wien, 1887), — Steintor 1574. 
derber Putzbau mit steilem Spitzdach.
	        
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