489 — Trebnitz
TREBBUS. Brandenburg Kr. Luckau. Inv. — [K.]
Dorf-K. Frgot. Granitquaderbau, beg. mit dem langen rck, Chor;
dieser und das Schiff bereits ursp. auf Holzgewölbe angelegt;
der breite WTurm spgot. in Ziegeln voll. Am Äußeren des
Chores die alte Bemalung noch erkennbar; die Quader mit
weißen. Fugenbändern umrahmt, letztere am Portal noch von
2 roten Strichen begleitet. — Altar bar. 1724, — Taufstein
mit spätem Maßwerk 16. Jh. Neben dem Altare Gestühl 1521,
mit ausgestochenem und bemaltem spgot. Ornament.
TREBNITZ. Schlesien- Kreisstadt. Inv. II.
Ehem. Cistercienserinnen-K. Das älteste erhaltene, größere Bau-
werk Schlesiens, Frgot. Ziegelbau mit Hausteinteilen, Gestiftet
1203 von Herzog Heinrich I. und seiner Gemahlin Hedwig, gew.
1219, voll. vor M.18. Jh. Seit 1741 barock umgebaut und aus-
gestattet. Gewölbte Basl. auf kreuzfg. Grundriß nach geb.
System, nach Quadraten geteilt. Im O0 3 halbrd. Apsiden; die
Nebenapsiden an kleinen quadr. Vorchören (der s Nebenchor
nebst Apsis abgebrochen). Im Lhs. 4 Doppeljoche. Ganze L. 63 mn,
Msch.Br. i. L.9 m, H.18m. Der Querschnitt über dem gleich-
seitigen Dreieck aufgebaut. Die Pfeiler barock umkleidet, die
Gewölbe unversehrt; spitzbog. Kreuzgwb., im Msch. 6teilig; ihre
Gurte rck. mit Rücksprung, die Rippen rck. mit eingelegten
Rundstäben an den Ecken, in den Ssch. Birnstäbe; sehr aus-
drucksvoll und kräftig. Die Oberfenster des Msch. kreisrund,
jetzt verstümmelt; dieselbe Form, doch größer, 3,4 m Dm., im
Qsch. — Das Äußere ist auch unter den späteren Veränderungen
schlicht geblieben; die kräftigen Strebepfl. ursp. nur an den dem
Gurtsystem der großen Msch.Quadrate entsprechenden Stellen.
Bmkw. die jetzt verbauten Portale am n Querflügel und am
w Eingang des n Ssch.; das Gewände rom. in der Gliederung,
f[rühestgot. im Charakter des Blattwerks, der Bogen stumpfspitz,
im Tympanon flaches Relief der thronenden h. Jungfrau mit an-
betenden Engeln; eingerahmt wird das Portal durch Wandpfl.
und ein Giebeldreieck als Wimperg. Die ma. K. war, ent-
sprechend ‚der Cistercienser-Regel, turmlos; der große WTurm
von 1789. Eine Abweichung von den Ordensgewohnheiten die
Krypta unter dem Hauptchore.
S.Hedwig-Kap. Bald nach der 1267 erfolgten Heilig-
sprechung der Stifterin des Klst. an Stelle des s Nebenchores
errichtet. Schönstes Denkmal der Frühgotik in Schlesien. 1sch.
in 3 schmal-rck. kreuzgewölbten Jochen und regelmäßigem
5/8 Schluß. Wandgliederung durch 3fach gebündelte Dienste und
hohe 2teilige Fenster, in deren Maßwerk abwechselnd Kreise auf
Spitzbg. und 5 Pässe auf Kleeblattbg.; die Rippen Birnstäbe mit
tiefen Kehlen zur Seite; reiche Schlußsteine.
Grabplatte der Herzogin Hedwig + 1243, ausgeführt E. 13.
Jh., von der zerstörten Tumba; in dreifachem Gewande, auf dem
Haupte die Herzogskrone, in der Hand das Kirchenmodell; Kalk-
stein, feinere Teile aus Stuck; sorgfältige, doch nicht sehr
lebendige Arbeit. — Grabstein des Herzogs Konrad Il.