Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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HEDDESHEIM, RB Koblenz Kr. Kreuznach. Inv. 
Dorf-K. Ursp. rom. mit noch erhaltenem OTurm; got. und bar. 
sehr unregelmäßig umgebaut, — Sandsteinkanzel bez. 1592. 
Bildnisgrabsteine: für Peter und Agnes v. Wachenheim, nach 
1533; für Anna v. Koppenstein + 1570, errichtet 1587. - 
Ziehbrunnen 1587, 2 Pflil., Querbalken und Muschelgiebel. 
HEIDELBERG. Baden. [D.] 
Peters-K. Ursp. spgot. 1sch. Anlage (Inschr. am T. 1491). Durch 
Ausbau 1864—70 vollständig verändert. — Außen und innen zahl- 
reiche Grabdenkmäler; aus 16. Jh. zu nennen das des Wild- 
ınd Raugrafen Philipp 1569, des kurf. Rates Uriel v. Aptenzell 
1589, des Oberjägermeisters v. Auske 1588. Aus 1. H. 18. Jh. gräfl. 
Degenfeldsches Familienepitaph. Von den Professorengräbern des 
sacellum academicum nur 6 erhalten. 
Stifts-K. zum hl. Geist 1, H. 15. Jh. Mittelgroße Hllk. mit 3/8 Schluß 
und gleichzahligem Umgang, jede Seite zu 2 Fensterachsen. Schiff 
in 6]. Hohe kämpferlose Rundpflil. Die Behandlung des Details 
durchweg nüchtern. Die Sschiffe durch Emporen in 2 Geschosse 
geteilt. Bar.Dach und mehrere Bar. Portale. Der Bar.Helm des 
WTurms macht sich im Stadtbilde stark und vorteilhaft geltend. 
Die zwischen die Strebebgg. eingebauten Werkstätten und Läden 
veranschaulichen eine in alten Städten früher sehr gewohnte An- 
lage. — Im Chor befanden sich die Grabdenkmäler der Kur- 
fürsten, von Ruprecht III. bis Karl (1410—1685). Von den Fran- 
zosen 1693 zerschlagen. Wenige Reste davon in den Städt. Samm- 
lungen. Es muß eine glänzende Reihe gewesen sein. Das Denk- 
mal Ludwigs V. war ein Erzguß von Lorenz Lechler, Von größter 
Pracht die Denkmäler Ottheinrichs von Berahard und Arnold Abel 
aus Köln und Friedrichs IV. von Sebastian Götz. Erhalten hat 
sich allein die Doppelbildnisplatte der Tumba Kaiser Ruprechts 
* 1410 und seiner Gemahlin Elisabeth v. Hohenzollern, elegante 
Arbeit in höfischem Stil, -.Idealköpfe, Gewandung in reicher und 
zierlicher Faltenfülle. 
Jesuiten-K., gegr. vom Kurf. Joh. Wilhelm 1712, nach 1723 lange 
Unterbrechung, 1751 Gwbb. vollendet. Architekt unbekannt. — 
Eine der im Barock seltenen Anlagen im Hallensystem. Die räum- 
liche Aufgabe ist schön gelöst, auch ist es gelungen, was nicht 
leicht war, für die aus antiken Formelementen in strenger Behand- 
ung zusammengesetzten Pfll. angemessene Proportionen zu finden. 
Bmkw. der Verzicht auf Emporen. An den Seitenwänden nicht 
Halbpfll., sondern Vollpfil. in Verbindung mit eingezogenen Streben. 
Das Detail klar, maßvoll, mit einem klassischen Anflug. Um so 
auffallender die Maßwerkgliederung der Fenster (ähnlich an der 
Providenz-K. und der abgebrochenen Karmeliter-K.). Die goti-
	        
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