Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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‚undbg. Fenster aus jüngerer Zeit. Am Schluß des Ganges eine 
Wendeltreppe aus der Zeit Ludwigs V., die zu den ebenfalls unter 
diesem Fürsten ausgeführten Obergeschossen führt; die Fenster 
3teil., in unsymmetrischer Stellung. Im Schlußstein der Erd- 
geschoßtür ein anmutiges Zierstück, 2 Halbfigg. von Engeln, 
die einen Rosenkranz und in diesem einen Zirkel halten. Außen 
an der Wand des 1. Stocks 2 Wappentafeln, die eine mit dem 
Reichsadler auf König Ruprecht zurückgehend, die andere von 
Friedrich IL (1544—B56) gesetzt, bez. C. A 1545, die erste renss. 
Arbeit auf dem Schloß. Der Speisesaal im Obergeschoß, jetzt 
Jlurch ein Notdach geschützt, hat von seiner in alter Zeit ge- 
ariesenen Ausstattung ein prachtvolles Stück, wenn auch sehr ver- 
wittert, noch erhalten, den Sandsteinkamin von 1546, wieder 
2ez. C. A, (Diese Initialen wurden auf den Bildhauer Comrad 
Forster aus Amberg gedeutet; wahrscheinlicher beziehen sie sich 
auf den Bauherrn Comes Fridericus). — Mit dem Ruprechtsbau 
korrespondiert im NWWinkel des Hofs der „Frauenzimmerbau“, 
gleich jenem mit 2 Seiten an die frühere äußerste Befestigungs- 
mauer angelehnt; die NFront von der großen Außenterrasse des 
Friedrichsbaus zu sehen. Wahrscheinlich ein Werk Ludwigs V., 
(534 schon in Benutzung. Jetzt nur das Erdgeschoß erhalten. 
Es bildete einen ansehnlichen 2sch. Festsaal von 16,7:34,6 m; 
achgedeckt; 4 erkerartige Ausbauten mit Ziergewölben; 10 große 
3teil. Fenster, der horizontale Schluß im Mittel überhöht. Das 
‘eiche Aussehen der Fassaden auf dem Stich von Kraus entspricht 
nicht einer realen Architektur, sondern einer nach Sitte der Renss. 
aufgemalten. Die farbenprächtige Innendekoration, in der nach 
niederländischer Weise Teppiche eine ausgedehnte Rolle spielten, 
wird im Hochzeitsgedicht Peter Harrers beschrieben. — Zwischen 
Ruprechtsbau und Frauenzimmerbau macht der Hof eine Aus- 
Suchtung und tritt bis an die ehemalige innere Umfassungsmauer 
neran. Außerhalb derselben, im alten Zwinger, errichtete Lud- 
wig V. den „Bibliotheksbau“, früher irrtümlich als Rudolfsbau be- 
zeichnet. Er hatte Gwbb. in allen 3 Stockwerken und außer- 
ordentlich mächtige Mauern; unten, wo man ‚die Schatzkammer 
vermutet, 3 m stark. Die ganze wo Hälfte ist abgesprengt. Im 
Erdgeschoß Reste eines Wandgemäldes aus der Erbauungszeit, 
jestlicher Zug von Männern und Frauen. Am 2. Stock ein Erker 
in zierlichen spgot. Formen, Außerdem liefen, an ihren Konsolen 
aoch zu erkennen, 2 hölzerne Galerien übereinander die Hoffront 
entlang. 
c) Süd- und Südostseite. An der SOEcke des 
Daus lag das ma. Schloßtor. Nach Hinausschiebung 
Tor-T., ein wenig gegen S, trat hier eine Lücke ein.
	        
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