Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Das vollständig erhaltene Kirchengestühl bez. Zrhar! Falkener 
von Abensberg uf Baiern 1510. Chorstühle in rheinischem 
Charakter, Dreisitz im Übergang zur Renss. Got. Stand- 
leuchter aus Schmiedeeisen, Treffliche Eisenbeschläge° an 
der Tür und den Wandschränken der Sakristei. — Altäre: Hoch- 
altar vor 1619, Sandsteinbau mit Alabasterreliefs. Aus derselben 
Zeit der Katharinen- A, mit Stifterfigg., recht tüchtige Arbeit. 
Johannis-A., reiches spgot. Schnitzwerk. Margareten-A.°, 1426 ge- 
stiftet, die Figg. im Stilcharakter von c. 1490—1500. Marien-A. 
unter dem Lettner; alt nur das Marienbild von 1396 (?). Auf der 
Empore neu erworbener Marien-A. aus A. 15. Jh. — Skulpturen: 
Tympanon des WPortalse, Die für die Strebepfll. vorgesehenen 
Statuen scheinen nie ausgeführt zu sein. Spgot. Kreuzgruppe im 
Triumphbg.; die kerzentragenden Engel neuerdings in Nürnberg 
erworben. Ebenfalls fränkisch am 1.n Schiffspfl. die Anna selb- 
dritt. — Teile gemalter Flügelaltäre an mehreren Stellen, 
Freskenreste gänzlich übermalt. 
Neben der K. Toten-Kap, S. Michael°, erb, um 1440, rest. 1851. 
Vielleicht ansehnlichstes Exemplar dieser besonders am Mittelrhein 
und in Franken verbreiteten Gattung. Gr. kurzes Reck. FErd- 
geschoß einfaches Grabgwb., 2sch., Tonnengwbb, mit Stichkappen. 
Obergeschoß 1sch. netzgewölbter Raum. Das Äußere in zier- 
lichem Formenreichtum; hervorzuheben das an der OSeite vor- 
gekragte Chörlein°, an der SSeite die zwischen 2 Strebepfll. ein- 
gespannte Predigtempore, an der WSeite der schlanke 8eck. Treppen-T. 
mit durchbrochenem steinernen Helm. — Inneres. Die Öffnung 
des Chörleins ist nach Analogie eines Portals mit Fialen, Zacken- 
und Kielbgg. usw.. eingeraumt. 7armiger Kronleuchter, ein 
Meisterwerk der Schmiedekunst; der Korb umfaßt eine in Holz 
geschnitzte lebensgroße Doppelmadonna, Arbeit eines Backofen. 
Schülers gegen 1520: ihre hervorragende Schönheit durch die Neu- 
bemalung nicht ganz verdorben. Auf dem Kirchhof Gruppe der 
drei Kreuze, die Motive z, T. von Backofen entlehnt. doch nicht 
unmittelbar aus seiner Werkstatt. 
Rathaus, solider Renss. Bau um 1585: den Hauptschmuck bilden 
2 Erker, 
Eberbacher Hof, A. 18. Jh., verwahrlost. 
Bassenheimer Hof 1661, bmkw. Inneneinrichtung. 
Zahlreiche Fachwerkhäuser° des 16. und 17. Jh., z. T. in sehr 
zierlicher Ausbildung. — Frh. v. Rittersches Familienhaus, erb. 
c. 1730 von dem bedeutenden kurmainzischen Hofarchitekten dieses 
Namens. In den geschmackvollen Innenräumen graziöse und humor- 
volle Stuckdekoration ä la Berain. 
Ruine Scharfenstein, Runder Berofrid® E. 12. Ih.
	        
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