<ob
186
Koß
2 niedrige Geschosse mit mächtigem Satteldach. 12 Fensterachsen.
Die niedrigen Eckaufsätze mit Turmhauben und die jederseits auf
die 4. Achse gelegten 2 Portale ergeben kräftige rhytmische Ak-
zente, so daß das Ganze bei sehr einfacher Behandlung ein charak-
tervolles künstlerisches Gepräge erhält. Dazu kommt als. weiterer
Wert das trefflich abgewogene Massenverhältnis zum Platz,
Karmeliter-K. (Kath. Garnisons-K.). 1662—68. Hllk. von 3 Sch.
und 3 J. mit Emporen, Chor quadr,, flankiert von Treppenhäusern,
welche den Gr. außen als einfaches Reck. erscheinen lassen. Im
Sch. die Pfll. kreuzf. mit dorisierenden Vorlagen. Über dem mit-
telsten Joch ein 8kappiges Kuppelgwb.
S. Barbara 1707; 1sch. mit Kreuzgwbb., deren Gurte auf dori-
sierenden Pilastern; 3seit. Chor. — Ausstattung bar. und rok.
— Ehem. Klst. gegr. 1238, Neubau 1707 (jetzt Erziehungsanstalt).
Einige Tafelbilder des 15. Jh.
Kurfürstl, (jetzt Königl.) Schloß, Erb. 1777—86. für den letzten
trierischen Kurfürsten. Clemens Wenzeslaus. In der französischen
Zeit als Lazarett und Kaserne benutzt. 1842—45 von. Stüler neu
yergerichtet, — Der erste und bedeutendste Bau des Frühklassi-
zismus im Rheinlande, Leider ist in ihm der großartige Entwurf
Michel d’Ixnards (lebte 1723—95, tätig am Oberrhein und in
Schwaben, vgl. die Register; in Frankreich nicht nachgewiesen)
nur verkürzt zur Ausführung gelangt. Infolge ‚der Gegnerschaft
des trierischen Baudirektors Seiz und eines kritischen Gutachtens
der pariser Akademie trat d’Zxmard 1779 zurück und die Leitung
übernahm der Pariser 4. 7, Peyre. Derselbe hat jedoch nicht, wie
man bisher irrig annahm, eine neue Bauidee aufgestellt, sondern
lediglich durch Abstriche den Zv%ardschen Plan verändert (vgl.
das große Kupferwerk d’Zxmards: Recueil d’Architecture, Straß-
burg 1792 7und den Stich von Verkhelst nach dem ausgeführten
Gebäude, Mannheim 1787). Das. Corps de logis hat eine Front
von 39. Achsen; das Mittelrisalit mit tempelartiger Front von
3 jonischen SIl., das Erdgeschoß in ganzer Ausdehnung im Pfl.-
Arkk. aufgelöst. Die Veränderungen Peyres bestehen darin, daß
er das dritte Geschoß auf ein Mezzanin reduziert und den im
Entwurf sehr schön gedachten Kuppelbau der Mitie ersatzlos aus-
schaltet (von St@/er in abgeschwächter Form wiederaufgenommen).
Noch einschneidender sind die Reduktionen an dem stadtseitig
geplanten Forum. Dasselbe sollte 355 Pariser Fuß breit und 580
Fußi;tief sein. Ringsum offene Sll. Gänge, mit dem Corps de logis
durch kurze Flügel (die Peyre auf. bloße Risalite zusammen-
schrumpfen ließ) verbunden; an den vorderen Ecken ansehnliche
Pavillons, in der Mitte ein Torbau, an beiden Langseiten weite
Hemicvklen. (Ersichtlicher Einfluß der kurz vorher durch Scamozzi