Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

<ol 
„I2 
BE 
Kol 
Das Lhs. unvollständige Basl., d. h. nur mit einem (s) Ssch. Dieses 
jetzt abgebrochen, aber das Arkadensystem durch die letzte Rest. 
wieder sichtbar gemacht (von der Straße aus). Strenge got. Formen, 
doch nicht ganz so herb wie an den Bettelordenskirchen der Stadt; 
die (nicht ganz zuverlässige) Nachricht eines von Albertus Magnus 
vollzogenen Konsekretionsaktes von 1269 könnte auf die Grund- 
steinlegung bezogen werden; Baucharakter E. 13. Jh. — Anmutig 
reich der Kreuzgang. Jederseits 14 Arkk., 2teilig mit schön ge- 
zeichnetem Maßwerk, flache Decke, die fast gleichartig bleibenden 
Formen deuten auf kurze Bauzeit. 1289 der dritte Flügel voll- 
endet, Die Außenmauer des WTrakts enthält kleine Fenster, zu- 
nächst der K. in rom., weiterhin in frgot. Form. Die ersteren aus 
der Gründungszeit. A. 13. Jh, Danach wäre durch den Neubau 
nach M. 13. Jh. die ursp. Seitenlänge des Quadrums verdoppelt 
worden. — Das Klist.. beherbergt das „Schongauer-Museum“, 
Friedhof. Steinerne lebensgroße Kreuzgruppe., (Früher auf dem 
Kirchhof von S. Martin.) Am Stamm bez, 1507, an der Fußplatte 
der Maria 1517. Der Crucifixus von dem Niklas v. Leienschen 
Typus abgeleitet, in der Form derber und breiter. In der spärlich 
erhaltenen elsässischen Steinplastik dieser Zeit nimmt dies Werk 
einen der ersten Plätze ein.. 
Rathaus („Kornhaus“, „Zollhaus“) erb. 1480 (Inschr.). Quer in 
den Marktplatz breit hingelagert, nach 3 Seiten frei, stark betonte 
Horizontalen, über dem jederseits von einer rundbg. Torfahrt durch- 
brochenen hohen Erdgeschoß (in dem die zollpflichtigen Waren 
lagerten) ein niedriges Obergeschoß mit gedrängten, nur senk- 
recht geteilten Fensterreihen, reicher Maßwerkbalustrade, hohem, 
bunt gemustertem Walmdach. Klar und sprechend in den Pro- 
portionen, weniges, aber wirkungsvoll hingesetztes Detail — mit 
dem, was man „gotisch“ zu nennen hat, kaum noch ein Zusammen- 
hang. — Im 16. Jh. Erweiterung durch ein kleineres, zurückliegendes 
Nebengebäude, unten die Metzig, oben Schreibstuben. 
Der Neue Bau („Arkaden“) 1606 vom Rat erb. Stattlich und regel- 
mäßig. Ebenerdig rundbg. Lauben mit Kaufläden, in den oberen 
Geschossen u. a. Wohnungen für die protestantischen Geistlichen, 
an beiden Ecken hohe Erker. 
jetzige Polizeiwache gegenüber der SSeite der Martins-K. an Stelle 
des alten Beinhauses, 1575 als Zeughaus, Wachtstube und Urtel- 
haus errichtet, Ein einfacher, noch gotisierender Bau. In der 
Mitte Renss, Portal .und über diesem, einheitlich zusammen kompo- 
niert, ein breiter 1geschossiger, in der Mitte mit 3 Polygonseiten 
balkonartig vorgekragter Erker; ein ebenso origineller als feiner 
und anmutsvoller Geist erfüllt «dies kostbare (durch ein modernes 
Dach leider .beeinträchtigte) kleine Architekturstück:. bez. 8 M.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.