Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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der fränkische Baumeister nicht vermocht. Abschluß durch ein 
zut gebildetes Konsolengesims. Vertäfelung der Wandflächen mit 
roten und weißen Steinplatten, (Die verschwundene Grab-Kap. 
Ludwigs des Deutschen wird, da sie in der Quelle. ecc/esia. varia, 
„bunte Kirche“, heißt, ähnlich behandelt gewesen sein.) — Auch 
der heutige Betrachter noch muß den Eindruck als prächtig gelten 
lassen; zugleich empfindet er deutlicher als irgendwo sonst das 
innere Wesen dieser sog. karolingischen Renss., die aus einer nicht 
ästhetisch, sondern historisch begründeten Ehrfurcht vor den Römern. 
entsprang. Für die Beurteilung des Einzelfalls wichtig ist, daß 
das Material der plastisch ausgebildeten Werkstücke Kalkstein aus 
Gorze bei Metz ist, woher auch die ersten Mönche gekommen 
waren. 
Für die Rekonstruktion der karolingischen Haupt-K. haben die bis- 
herigen Grabungen (anscheinend nicht sehr gründliche) nichts 
Positives ergeben. Ihre Wiederaufnahme wäre dringend zu wün- 
schen. Die Hauptfrage, ob ein Qsch. vorhanden war, müßte man 
zur Entscheidung bringen können. Uber Alter und Bedeutung 
der 1030 mitverbrannten Zurr7es cum PDorticibus läßt sich nichts 
Stichhaltiges vermuten. Das wenige, was vom rom. Neubau auf 
uns gekommen ist, ist in eine Tabaksscheune eingebaut: 3 Arkk. 
des Msch. An einem der Pfl. Kämpfer ein Riemenornament von 
sehr eigentümlicher und deshalb schwer zu datierender Fassung; 
zum Formengeist der Torhalle steht es in vollem Gegensatz. Aus 
der Zeit der Einrichtung der Torhalle zur Michaels-Kap. (M. 13. Jh.) 
eine vorgeblendete Altarnische, im Prinzip ähnlich denen im Qsch. 
des Doms zu Speier. — Sehr zu beachten die mancherlei‘ z. T. 
antikisierenden Fundstücke, besonders ein mit kannelierten jon. 
Pilastern besetzter Sarkophag. 
Kath, Pfarr-K. Beg. 1726, gew. 1753. Großer 1sch. Barockbau 
in derben, schlichten Formen. Wandgliederung durch Pilaster. 
Flachdecke. 
Stattliche Fachwerkbauten sind das Rathaus und die Apotheke. 
LORENZEN. UEisaß Kr. Zabern. 
Burg (Ruine), erb. im 14. Jh. von den Grafen v. Saarwerden, An- 
lage mit 4 runden Ecktürmen und Tor-T, Von den um 1577 
(Inschr) und A. 18. Jh. erneuerten Flügeln ein Teil noch bewohnt. 
LÖSSNICH. RB Trier Kr. Bernkastel. [B.] 
Erwähnenswert wegen des Reichtums an alten Stein- und Fach- 
werkhäusern, 17. und 18. Jh. 
LÜMSCHWEILER. OElsaß Kr. Altkirch. 
Dorf-K. Chor-T. 13.Jh. Schöne Sakramentsnische 1464. Kleiner 
Schnitzaltar mit Flügelgemälden c. 1480.
	        
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