Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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4. Gotische Epoche. Sie setzte glänzend ein mit den (später 
abgebrochenen) Lettnern der beiden Chöre, um oder nach M. 
13. Jh. Sodann drängten angesammelte Altarstiftungen zur Anlage 
der Kapellen an beiden Langseiten, NReihe 1279 bis c. 1291, SReihe 
ce. 1300—1309. Der o Vierungs-T. 1360. Erhöhung des w Vie- 
rungs-T. 1490, 
5. Restaurationen., Nach Brand 1767 durch Z&. J. Neumann 
d. /. Den Ausbau des WTurms vollendete er 1774. Beschießung 
und Brand 1793. Einzelne Maßregeln der Instandsetzung und 
Srneuerung ging von 1822 ab durch das ganze 19. Jh. 1869—1879 
Abbruch des got. T. über der OVierung und Ersatz durch einen 
neurom. von CuyPers, 
I. Baubeschreibung. 
1. Ostbau. Die OTürme, sein ältester Bestandteil, sind rund und 
enthalten im Innern eine breite in sehr flacher Steigung sich auf- 
wärts windende Spindeltreppe. Die Wölbung ist aus Kalkstein mit 
reichlichem Mörtelguß, die Abdrücke der Schalbretter noch zu sehen. 
Die breiten, bequemen Stufen bestehen aus Platten, die, frei von 
der Spindel, auf den Gwb. Rücken gelegt sind. Es waren Aufgänge 
zur Förderung des Baumaterials, daher der Name im Volksmunde 
als „Eselstreppen“ eine wohlbegründete alte Tradition sein mag 
(vgl. die „Eselstürme“ in Worms und Regensburg). Die Treppe 
enthält 101/23 Windungen auf 37 m Höhe. Die oberen Teile wurden 
um 1361’ got., seit 1870 neurom, erneuert, Der Sandstein der 
Spindel regelmäßig rot und weiß wechselnd. Äußere Gliederung 
durch Gesimse und Pilaster von ungelenker Form. Die unten fast 
2 m starke Mauer nimmt von Stockwerk zu Stockwerk ab. — Jünger 
als die Türme ist der sie verbindende Querbau. Eigentlich ein Qsch. 
kann man ihn nicht nennen, da er für die innere Raumgestaltung 
als Einheit nicht in Betracht kommt. Durch Untermauerung des 
an und s Vierungsbogens sind Seitenräume geschaffen, die sich 
3geschossig aufbauen, gegen den Vierungsraum oben .in weiten 
Bogenstellungen geöffnet; die Erdgeschosse bilden Eingangshallen 
für die an der OWand_ liegenden Portale; über den Gebrauchs- 
zweck der Obergeschosse ist nichts bekannt; offenbar war der 
Hauptzweck der Anlage ein konstruktiver, die Sicherung des 
großen Vierungsturmes, Sowohl das Material als viele Einzelformen 
stimmen mit den in der.Epoche der Kaiser Heinrichs IV, und 
Heinrichs V. am Dom angewendeten (vgl. namentlich die Gott- 
hards-Kap.) genau überein. Eine sichere Abgrenzung zwischen 
diesen älteren Teilen und dem Umbau Konrads I. gehört zu den 
schwierigsten Fragen, welche die Bauanalyse des Domes darbietet, 
schwierig zumal auch, weil gerade hier die Ausbesserungen im
	        
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