Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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notwendig war durch die stärkere Betonung des architektonischen 
Gerüstes der Raum für Historien schon beschränkt‘ Die jetzigen 
Gemälde M. 19. Jh. von Phil Veit, — Glasgemälde. Durchaus 
verschwunden. — Altäre. Nur wenige in den Seitenkapellen er- 
halten. — Trotzdem also für ganze große Abteilungen der ehe- 
maligen Ausstattung ein Vakuum eingetreten ist, ist unter den 
deutschen Domen der Mainzer noch immer der an einzelnen 
Schmuckstücken reichste, (Nach ihm würden Würzburg, Trier und 
Münster um die zweite Stelle konkurrieren). Vieles jedoch ist nicht 
mehr an seinem stiftungsgemäßen Platz, einiges im 19. Jh. aus 
abgebrochenen mainzer Kirchen hinzugekommen. Der Schwer- 
punkt liegt jetzt auf den 
Grabdenkmälern. Gerade sie freilich sind von stärkeren Ver- 
änderungen betroffen, Die ältere Reihe der Erzbischofsgräber hatte 
Tumbenform. Nur die Deckplatten sind erhalten und jetzt senk- 
recht an Pfll. aufgestellt. Als aller für Tumben verfügbare Platz 
besetzt war, kam, zuerst 1419, eine neue Form in Aufnahme: das 
Bildnisepitaph; die Gebeine wurden nahe bei demselben im Boden 
unter einer einfacheren Platte beigesetzt. Mehr oder minder alle 
etwas beschädigt und mit Gips ausgeflickt. 
1. Langhaus. a) Die Pfll. der SReihe, beginnend mit der OVierung, 
1. Erzb. Matthias v: Bucheck + 1328; hier tritt zum erstenmal 
die architektonische Umrahmung mit Statuetten auf, ein Schema, 
das bis E. 15. Jh. festgehalten wird; die Fig. ist in Haltung und 
Faltenfall stehend gedacht; das konventionelle Kopfkissen und der 
am. Rand umlaufende Blattfries lassen aber keinen Zweifel, daß es 
sich um einen Tumbendeckel handelt. 2. Erzb. Siegfrid II. 
v. Eppstein + 1249, ausgeführt etwa 30 Jahre später; er -krönt 
zwei Könige, nach den Beischriften Heinrich Raspe und Wilhelm 
v. Holland. . [Unter den im: Obergeschoß des Kreuzgangs auf- 
bewahrten Bruchstücken befindet sich der Kopf- eines Erzbischofs, 
der nach einer erhaltenen Abbildung des ganzen Grabmals ebenfalls 
zwei Könige krönte; mehrere Erzbischöfe des 13. Jh. können in Be- 
tracht kommen; nach Neebs mir: sehr zusagender Vermutung: am 
wahrscheinlichsten Werner von Eppstein +} 1284 oder Gerhard II. 
+ 1305; die Arbeit von hoher Vorzüglichkeit, wie sie lange nicht 
wieder erreicht wurde.] 3. Erzb. Anselm Franz v. Ingelheim 
+ 1695, 4. Erzb. Adolf v. Nassau + 1390; hier tritt zuerst die 
Baldachinkrönung auf,-wie es auch das erste für Aufstellung -am Pfl. 
zearbeitete Grabmal ist. 5. Erzb. Damian Hartard.v. d. Leyen 
7 1678. Die zugehörige Grabplatte am 9. Pfl. 6. Kanzel. 7. Erzb. 
Anselm Casimir.v, Wambolt + 1647. 8. Erzb. Berthold 
v. Henneberg } 1504, von Haus Backofen; der Übergang von 
ainer an Riemenschneider erinnernden Richtung zu einer neuen,
	        
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