Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

And 
— 12 
And 
verhältnismäßig engen Querschnitt und dem breitgelagerten System 
entsteht. In den auf glatten 4eck. Pfll. ruhenden Ark. des Frd- 
geschosses ist die Scheitelhöhe gleich dem Pfl. Abstand (auch hier 
die Gedrungenheit der Proportion typisch); im Querschnitt die Höhe 
der Emporenöffnungen gleich der lichten Breite des Sch. und die 
Scheitelhöhe der Gwbb. gleich der doppelten Breite (also Proportio- 
aierung „ad quadratum“), Alle Bogenlinien des Systems in den 
Arkaden, den zweiteiligen Emporenöffnungen, den gepaarten Ober- 
fenstern, dem Schildbg. sind Ya kr., spitzbog. nur die Quergurten. 
Für Zugang zu den Emporen ist reichlich gesorgt durch je 2 gerad- 
läufige Treppenaufgänge sowohl im WBau als am OEnde der Sschiffe, 
die letzteren mit malerischer Wanddurchbrechung. — Leiden die 
Raumverhältnisse des Inneren einigermaßen unter jener Unfreiheit, 
von der die Bauten des gebundenen Systems selten loskommen, so 
bringt der Außenbau das rom. Formideal höchst vollkommen zur Er- 
scheinung; nur die, für die Wirkung aber weniger in Betracht kom- 
menden, Langseiten haben im unteren Teil durch rohe Rest. im 
18. Jh. gelitten. An der WFassade ist zunächst das Massenverhältnis 
des freiliegenden Teiles der Türme zum Unterbau und der Turm- 
dächer zu jenem mustergültig in Proportion gesetzt. Der Unter- 
bau gliedert sich, entsprechend dem Aufbau des Inneren, in 
3 Geschosse mit durchlaufender sehr nachdrücklich behandelter 
Gesimsteilung; jedes Geschoß mit 7 Blendbgg., deren Profile bei 
1 und 2 flach, bei 3 mit stärkerem Schattenschlag bedacht sind. 
Die 2 Turmgeschosse in zunehmend reicherer Flächengliederung, 
oben mit doppeltem Fries, Platten und Rundbg. abgeschlossen, 
Rautendach über 4 Giebeln. Nicht minder vorzüglich die OFassade; 
die Türme kleiner, mit Pyramidendächern; die Apsis in dem üb- 
lichen 3teil, Aufbau: Sockelgeschoß mit Pilaster und Kleinbg.- 
Gliederung; Fenstergeschoß mit großen Blenden auf 3/4 SIl.; Platten- 
fries, Zwerggalerie, reiches Gesims — im Wohllaut des Rhyth- 
mus vielleicht die schönste unter ihren zahlreichen rheinischen 
Schwestern, — Die Langseiten haben wenigstens ihre Portale er- 
halten. Sie sind dicht an den Aufgängen zu den Emporen an- 
geordnet. Namentlich das SPortal zeigt den rom. Formengeist in 
klassischer Vollkommenheit; das mit feinfühligem Meißel ziselierte 
Ornameut zeichnet sich nicht zum wenigsten durch Maßhalten aus ; 
über dem flachdreieckigen Sturz im Bogenfeld ein von knienden 
Engeln getragenes Medaillon mit dem Gotteslamm. — Material: 
Mauern Tuff, Gliederung grauer Sandstein, Ziersll. schwarzer 
Schiefer. Maße: L. innen (ohne Vorhalle) 44,5 m, außen 55 m. 
Querschnitt des Msch, 8,15 br., 16,30 h. Ausstattung. Die 
polychrome Wanddekoration aus der. Erbauungszeit ist nach den 
reichlich erhaltenen Überresten durchgängig erneuert. — Tauf-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.