Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Kreuzflügel überquadr., das Chorhaus unterquadr. Im Lhs. 6 Arkk. 
auf rck. kapitellosen Pfll. Über der Vierung niedriger T. mit Zelt- 
dach. WFassade turmlos. Ihr Portal° für diese Zeit sehr einfach, 
das interessanteste daran das noch erhaltene rom. Beschläge. — 
Taufstein® und Kanzel spgot. Bildnisgrabst. der Marg, 
v. Franckenstein: 1574, 
MOLSHEIM. UElsaß Kreisstadt. [D.] 
Dreifaltigkeits-K. (Baubericht in der Inauguratio templi M. 1619.) 
Ein historisch und künstlerisch bedeutsamer Bau. 1614—19 auf Kosten 
des Bischofs Erzherzog Leopold 'v. Oesterreich für die als Widerpart 
zegen die protestantischen hohen Schulen Straßburgs berufenen Je- 
suiten. Die Bauten dieses Ordens in WDeutschland wenden sich 
nicht wie die in Bayern und Schwaben zum Bar., sondern erstreben 
zugleich mit der Rest. der alten Kirche auch die Wiederbelebung der 
ma. Baukunst (ebenso der kath. Vorkämpfer im Maingebiet, B, Julius 
von Würzburg). Neben der Schwester-K. in Köln das bedeutendste 
Denkmal der Jesuitengotik, beide von demselben Architekten, wahr- 
scheinlich Christoph Wamser aus Aschaffenburg. Die Konstruktion 
ist ganz und die Formen sind fast ganz got. Dennoch fühlt man 
sich nicht in einem Bau des sp. Ma. Das macht die Raumstim- 
nung... Es ist darin eine Weite und im Liniengerüst eine Mit- 
herrschaft der Horizontale, die, dem Architekten wahrscheinlich 
unbewußt, ihre Inspiration von der Renss. empfangen haben. — 
Kreuzf. Basl. von bedeutenden Abmessungen: lichte L. 61,50 m, 
Br. 21,25, Br. des Msch. in den Achsen 12,50. Im Lhs. 10J. Die 
Hochwand wird von Rundpfill. getragen, zwischen welche die kreuz- 
gewölbten Emporen eingespannt sind; Scheidbgg. in beiden Ge- 
schossen spitzbg., unten nach spgot. Weise kämpferlos aus den 
Stützen entwickelt, oben auf quasi dorischen Kaptt. Auch die 
Profile der Bgg. und die Gliederung der Brüstung nicht mehr 
got. Gwb. Tonne mit Stichkappen und got. Netzwerk. Fenster 
spitzbg., leidlich korrektes Maßwerk. Das Innere früher reich mit 
Farbe und Gold staffiert, an den Brüstungen die Szenen der 
Passion, an den Gwbb. Kappen blumenstreuende Engel. — Die 
Qsch. Flügel niedriger, innen als abgesonderte Kapp. mit reicher 
und merkwürdiger Stuckdekoration, ähnlich der in der Jesuiten-K. 
in Düsseldorf, von der bekannt ist, daß sie von einem Straßburger 
Namens Kuhn ausgeführt wurde, die Gemälde z. T. 1748. Großes 
Taufbecken 1624. Kanzel 1630, die Türflügel in reicher 
Tischlerarbeit 1618. In der Sakristei sehr bmkw. rom. Reli- 
quiarium etwa 1. H. 12. Jh. — In der Nähe kolossaler Ölberg 
E. 17, Jh., sehr manieriert, 
Alte Metzig (ursp. Rathaus?) 2. H. 16. Jh. Erdgeschoß allseitig 
offene rundbg, gewölbte Pfeilerhalle. In der Mitte doppelläufige
	        
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