Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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Mün 
MÜNSTER b. Lich. OHessen Kr. Gießen. 
Kirche. Einfache got. Hilk., platter Chor. massiver WTurm. 
MÜNSTER AM STEIN. RB Koblenz Kr. Kreuznach, Inv. 
Kirche 1770, T. rom. 
Rheingrafenstein, Burgruine in spärlichen Resten. 
MÜNSTERAPPEL. Pfalz BA Kirchheimbolanden. Inv. V. 
Dorf-K.o Schmucker spgot. Chor, Lhs. 1726. 
MÜNSTERMAIFELD. RB Koblenz Kr. Mayen. [D.] 
Stifts-K. S. Martin und S. Severus. Merovingische Gründung; 
£. 10. Jh. Erwerbung der Reliquien des hl. Severus, Erhebung zum 
Kollegiatstift und Neubau (?) der K, (Weihenachricht 1103). Zweiter 
(oder dritter?) Neubau im 13. Jh. Dieser ließ den rom. WBau 
bestehen (c. 1100). Er gehört in die Klasse der vom Aachener 
Münster ausgehenden Anlagen (vgl. besonders Münstereifel und 
Mastricht, Liebfrauen). Der Akzent liegt auf dem Mittelbau; quer- 
rechteckiger Gr, von c. 10:6 m, c. 40 m h., seitlich tangiert von 
2 Rundtürmen in gleicher Höhe. Das oberste Geschoß ist got., mit 
Frkertürmchen und Zinnen besetzt, wehrbaumäßig. Die Flanken- 
Hirme nicht einheitlich; vielleicht reichten sie ursp. nur bis zum 
1. Geschoß des Mittelbaus (vergleichbar Aachen, Essen, Paderborn). 
Ob das (jetzt zugemauerte) Portal ursp. ist oder, wie wahrschein- 
licher, einer jüngeren rom. Zeit angehört, müßte noch untersucht 
werden (in Mastricht und Paderborn ist die WWand geschlossen). 
Über der Erdgeschoßhalle eine Empore; 3 grätige Kreuzgwbb. 
zwischen Gurten auf Wandsll.; im Mitteljoch Wandnische für Altar, 
4ie beiden seitlichen Joche in Doppel-Arkk. gegen das Sch. ge- 
5ffnet. 
Der Neubau des 13. Jh., die ganze übrige K. umfassend, gehört 
unter die wichtigen Dokumente zur Geschichte der Einbürgerung 
des got. Stils im Rheinland. Die Ausführung vollzog sich lang- 
zam; leider fehlen genauere Daten, Das herkömmliche Anfangs- 
datum 1225 nicht quellengemäß. Das Lhs. angeblich 1240 be- 
gonnen; 1322 noch‘ nicht voll. — Die K. ist 54 m 1., 31m br. 
Der Gr. kreuzf. Hauptchor aus Reck. und 5/0 Schluß, Nebenchöre 
(mit jenen durch eine Ark. kommunizierend) aus sehr flachem Rck. 
und kleiner !/akr. Apsis. Die Nebenchöre zeigen den sprom. 
Formencharakter in hoher Schönheit und Kraft. Der Eingangsbg. 
unterspitz, prachtvoll gegliedert, die Bg.Linien des mit Kreuz- 
rippen (ohne Schlußstein) besetzten Gwb. rundbg.; an Pfl.Ecken 
und Bg.Kanten eingelegte gewirtelte Rundstäbe; an der Wand 
reicher Laubfries; kleine rundbg. Fenster. Der Hauptchor, ob- 
gleich nicht wesentlich jünger, tut einen Schritt der Gotik ent- 
gegen. Die Mauermassen in beginnender Auflösung, ihre Gliede- 
rung nach struktiven Gesichtspunken; im Erdgeschoß zwischen die
	        
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