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NEUWEILER. UElsaß Kr. Zabern. Inv. — Aufn. Archives
des mon. hist. — [D.]
Benedikt.-Klst.-K. S. Peter und Paul. Verschiedene Gründungs-
sagen. Jedenfalls nicht später als 8. Jh. Der bestehende Bau 1. H.,
13. Jh. Nächst dem Straßburger Münster der bedeutendste Bau
im Unterelsaß aus dieser Epoche. Keine näheren Nachrichten, als
nur über eine Weihe 1251, womit wenig gewonnen ist, da solche
Akte sowohl vor als nach der Vollendung vollzogen werden können,
Der Gr. einheitlich, der Aufbau in 2 Abschnitten, In ihm stehen
sich das letzte Stadium des rom. Stils, das erste des got. in scharfer
Sonderung gegenüber. In Betracht des konservativen Charakters
der elsässischen Baukunst wird die Hauptbauzeit des älteren Ab-
schnitts nicht früher als ins 2. und 3. Jahrzehnt des 13. Jh. zu
setzen sein (nach bisheriger Annahme E. 12. Jh.). — Kreuzf. Basl.
in regelmäßiger Anlage. Im Lhs. 3 Doppeljoche, denen nach dem
ursp. Plan noch ein Joch folgen sollte. Innere L. jeizt 40 m,
Br. 15,85, H. 13,56, Querschnittsproportion im älteren Teil genau
sin gleichseitiges 3Eck. Einige Abweichungen von der gewohnten
Norm hat der OBau, verursacht durch den Anschluß an die ältere:
Doppel-K. (s. unten). An den quadr. Hauptchor, dessen OWand
mit der WWand der Doppel-K. zusammenfällt, legen sich schmale
Nebenräume mit den Treppen zum Obergeschoß der DoppekK.
Die ebenfalls quadr. Nebenchöre werden in die Fluchtlinien der
Querschiffsfronten hinausgeschoben. — Aus dieser ersten Batt-
epoche weiterhin die SSch.Mauern und das 1. Doppeljoch des
Lhs. Die Hauptpfil. quadr. mit 4 Halbsll. besetzt, Die vordere:
derselben steigt, mit Überschneidung des Pfeilerkämpfers, zum Ge-
wölbekämpfer auf; dies schon gotisches ‚Prinzip; aber durch die
Wucht der Erscheinung doch wieder ganz ungot. Dagegen ist das
Zwischengesims um den Gewölbeträger herumgekröpft, wodurch:
die Horizontalteilung ungewöhnlichen Nachdruck erhält (im jün-
zeren Abschnitt aufgegeben). Die Kaptt. geben die traditionelle:
Würfelform in der pfühlartigen Zusammendrückung, die damals-
am ganzen Oberrhein, von Basel bis Worms, beliebt war. Wunder-
lich wirkt ihre Verbindung mit den 8Seck. Schaften der Zwischen-
pfeiler. Nur am nw Vierungspfl. ausnahmsweise Kelchkaptt, mit
flach anliegendem Blattwerk und feinen Eckranken. Knospen-
formen auch an den Konsolen des Chorgwb. Dies allein beweist,
daß die Bauführung sich bis mindestens 1230—40 hinzog. Die
ausdrucksvolle Zeichnung der Kämpfer- und Gesimsprofile gehört
zu den verbreiteten Vorzügen der elsässischen Kunst. Die Ssch.-
Gwbb. grätig, die des Hochsch. und Qsch. mit geschärften Rund-
stabrippen; Gurt- und Schildbg. unterspitz, Fenster in den Ssch,
schlank, im Hochsch. breit, beide rundbg. mit einfach abgeschräg-