Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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dieser Klasse rühren von Wandermeistern her, die direkt aus Frank- 
reich kommen und in sehr verschiedenartiger Weise mit der vor- 
gefundenen örtlichen Tradition in Ausgleich treten. Die in Offen- 
bach angewendete Formensprache begegnet sich relativ am nächsten 
mit der des Magdeburger Doms. Der Meister kannte die Cham- 
pagne und Nordburgund, doch nahm er sich zum Vorbild nicht 
die neuesten dort entstandenen Bauten, sondern den E. 12. Jh. 
herrschenden Stil, Dies erleichterte in den räumlichen Dispo- 
sitionen den Anschluß an die deutsch-rom. Überlieferung, . Das 
Korps seiner Arbeiter war nicht einheitlich ausgebildet; es sind 
solche darunter, die sporadisch rein rom. Zierformen zwischen 
ausgeprägt frgot. einmischen, z. B. an den Kapitellgruppen der 
OVierungspfll. Wahrscheinlich hat der erste Meister nicht lange 
die Leitung in Händen gehabt; sein ausgezeichneter Entwurf ist 
mit einigen merkwürdigen Inkonsequenzen ausgeführt. — Alt nur 
Qsch. und Chor. Das Lhs. A. 19. Jh. abgebrochen; es ist nicht 
sicher, ob es je ganz vollendet war; E. 19. Jh. in 3 Jochen wieder 
aufgebaut. Das Qusch. (im Gr. 25:9 m) nach deutscher Weise 
auf 3 quadr. Abteilungen angelegt; jedoch der NFlügel aus nicht 
deutlichen Gründen 1,20 m kürzer als der andere. Infolge dessen 
die Teilung der OWand unsymmetrisch: Der n Nebenchor rückt 
dicht an den Chorpfl., der s ist von ihm durch ein 2 m langes 
Mauerstück getrennt. Der hervorragend schön empfundene Linien- 
rhythmus in der Gruppe der 3 Choröffnungen leidet darunter, 
doch kann er nicht ganz verdorben werden. Über der Vierung 
ein 8seit. schlanker Kuppelraum. Die 3 Chöre aus 5 Seiten des 
8Ecks, jedoch mit sonderbarer Verzerrung der regulären Form. 
Die Mittelapsis durch ein schmales Vorjoch hinausgeschoben. Die 
Grundrißdisposition entspricht S. Segolena in Metz und S. Benigne 
in Dijon. Aber der Aufbau greift auf die rom. Überlieferung zu- 
rück, insofern nur das Vorjoch die gleiche Höhe mit den Kreuz- 
flügeln hat, so daß es mit selbständigem Giebel das Apsidendach 
überragt. — Die Gewölbeform der Apsiden ist das Klostergwb. 
mit untergelegten Rippen; es sitzt ohne überschneidende Schildbgg. 
mit sehr ruhiger Wirkung direkt auf dem Gesims und dieses läuft 
an der Querschiffswand weiter fort und umzieht auch die Schafte 
der Vierungspfll. Diese kräftige Betonung der horizontalen Teilung 
ist für den Eindruck wichtig. Die schlanken überspitzen Fenster 
sitzen in tiefen Nischen, deren Gewände ausgeeckt und mit ge- 
wirtelten Sil., innen. wie außen, gefüllt sind. Die ganze Formen- 
sprache atmet kraftvolle Grazie und saftige Frische. Außen sind 
die Apsiden mit vielfältig abgetreppten und sattelförmig abge- 
deckten Strebepfll. besetzt. Gesimse auf Konsolen. Diejenigen 
der Hauptapsis in einer spezifisch burgundischen Variante (die auch 
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