Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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am Kreuzgang von S. Matthias in Trier und am Dom von Magde- 
burg vorkommt). Eine etwas längere Bauunterbrechung verrät sich 
an den oberen Teilen des n Qsch., hier tritt an den Fenstern 
Maßwerk ein, etwa 1250. Um diese Zeit das Lhs. beg. Es hat 
schmale durchlaufende Traveen, gebündelte Pfll., nach deutscher 
Weise kein Triforium. Der Raumeindruck ist ausgezeichnet ruhig 
und bei mäßigen Abmessungen bedeutend. — Aus A. 14. Jh, das 
Obergeschoß des Vierungs-T. Ein Fassaden-T. war nicht vorhanden, 
wahrscheinlich auch nie beabsichtigt. — Die Klst. Gebäude lagen 
an der NSeite, 
OFFENBACH AM MAIN. Hessen Kreisstadt. Inv. [D.] 
Die 3 Kirchen des Orts (Schloß-K. 1703, Stadt-K. 1739, französ. 
K. 1717) zeigen den Stil ihrer Zeit von der nüchternen Seite, — 
Das malerische Stadtbild® auf Merians Prospekt hat sich sehr ver- 
ändert. Am besten erhalten das Schloß° der Grafen v. Isenburg, 
beg. 1559 an Stelle und mit Benutzung einer spgot. Anlage; gleich 
nach der Vollendung durch Blitzschlag zerstört 1564, Erneuerung 
beendet 1578, Eines der reicheren Schlösser des 16. Jh., in der 
Stilerscheinung Renss. mit viel got. Nachklängen; die Anlage des 
Hauptbaus langgestrecktes Reck. (42 : 11 m), 4 Geschosse hoch. Das 
durch bedeutende Mauerstärken (über 2 m) charakterisierte Erd- 
geschoß ist in 2 Säle aufgeteilt, der eine mit got. Kreuzgwbb. 
(15. Jh.?), der andere mit Netzgwb. Die Front nach dem Fluß 
hat in der Mitte einen durch alle Stockwerke durchgehenden Erker- 
vorbau, an den Enden starke Rundtürme. Der Nachdruck lag, 
wie gewöhnlich, auf der Dachregion mit ihren Zwerchhäusern und 
Turmkrönungen; sie ist im 18. Jh. mit einfachem Mansardendach 
umgebaut; am Erker haben sich die gotisierenden Maßwerkfüllungen 
erhalten. Sehr reiche und zierliche Formen zeigt die Landseite. 
Zwischen 2 an die Enden verlegten Treppentürme ist in 8 Achsen 
eine 3geschossige Laube eingespannt, wie sie in der Regel nur in 
geschlossenen Höfen vorkommt. Die Höhe des Erdgeschosses 
gleich der Summe der beiden (unter sich nach der Proportion 4:3 
differenzierten) Obergeschosse. Jenes besteht aus Pfeiler-Arkk. mit 
überschlanken jon. Pilastern; die beiden andern haben gerades 
Gebälk. Alle Flächen reich ornamentiert in zartem Relief; an 
den Postamenten Merkur, Luna, Temperantia, Fortitudo usw., an 
den Brüstungen Wappen (woran sich der deutsche Adel dieser Zeit 
nie genug tun konnte), im ganzen 28, an den Pfll. des Mittel- 
geschosses Karyatiden. — In der Schloßstr. und Herrenstr. einige 
bmkw. Häuser des 17. und 18. Jh. 
OFFENBURG. Baden Kreisstadt. Inv. [D.] 
Pfarr-K.° Chor und Grundmauern des Lhs. vom got. Bau des 
14. Jh. Sonst nach dem Brande von 1689 vollständige Erneuerung.
	        
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