Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

Diff 
309 — 
Off 
1700 ff. durch die Bregenzer Franz Beer und Konrad Albrecht; 
der erstere der eigentliche, künstlerisch bestimmende Meister. 3sch. 
Hilk. mit Emporen; die letzteren in Kapitellhöhe der mit Pilastern 
besetzten Pfll.; darüber Kämpferaufsatz mit verkröpftem Gebälk. 
Breitproportion. Flachbogige Kreuzgwbb. ohne Gurten und Rippen, 
genauer: Tonnengwb. mit Stichkappen. Das letzte der 6 J. von 
mehr als doppelter Breite, querschiffartig. Das Äußere ganz ein- 
fach bis auf den in Aufbau und Umriß vortrefflich durchgeführten 
WTurm®°, im gleichen Typus wie der Gengenbacher, doch ent- 
sprechend der kirchlichen Rangstellung einfacher. — Schlichte 
Stuckdekoration. Altäre 1740 von Zranz Lichtenauer, Gleich- 
zeitig das Chorgestühl. Orgel 1760 von /g%az Seuffert, Sohn 
des Würzburger Hoforgelmachers Phil. S. Die beiden. Presby- 
terien am Hochaltar 1784 und die Kanzel, Marmor und Stuck, 
1792 von J. N. Speckert. — Im Kirchenschatz silbernes Vortrage- 
kreuz von 1515, ein Meisterstück der Technik und des Geschmacks; 
die gravierte Madonna der Rückseite nach Dürer. — Außen meh- 
rere Grabdenkmäler: Epit, Jörg v. Bach°® + 1538, bez. Cristoff 
Urfach), in ganz freier, malerisch üppiger FrRenss., die Porträtfig. 
gut in der Haltung wie in der Feinheit der technischen Durch- 
bildung. Epit. Phil. Bergir® 1585, eleganter Entwurf in mittel- 
mäßiger Ausführung. Epit. Caspar Wydt° 1596. 
Auf dem alten Friedhof (jetzt öffentliche Anlage) Sandstein- 
Kruzifix 1521, noch unter Einfluß des von Niklas von Leyden 
geschaffenen Typus. — Ölberg, großer Nischenbau, rechts mit 
Felsen, davor Jesus im Gebet ringend, vorn auf einer tieferen Stufe 
die schlafenden Engel, hinten der Plankenzaun des Gartens, durch 
dessen Pforte links Judas und die Häscher eindringen, gemalter 
Abschluß. Genaue Wiederholung .des Straßburger Ölbergs in ge- 
ringerer, indes noch immer gut zu nennender Qualität, bez. 1523 
mit dem Meisterzeichen des Kruzifixes. — Reste von Stations- 
reliefs 1779 von J/. N. Speckert. 
Franziskaner-K. 1702{ff. auf den got. Fundamenten neu auf- 
gebaut. Bar. im Charakter der Bregenzer Schule. 1sch. Anlage mit 
tiefen Seiten-Kapp. und Emporen. Mächtiger Hochaltar, schwülstige 
Schreinerarbeit von mäßigem Wert. — Grab-Kap.° 1515, Halle 
von 3 x 3 Quadraten, Kreuzgwb. auf sehr schlanken kämpferlosen 
Rundpfll. Ausgezeichnete Marienstatue, Holz, 1. Viertel 16. Jh., 
der Ausdruck der Köpfe durch die moderne Bemalung stark mo- 
difiziert. 
Andreasspital, Gründung des 13. Jh., der heutige Bau um 1700. 
(Archäologisches Museum.) 
Rathaus 1741. Die 3stöck., 7achsige Fassade in‘ reicher Fenster- 
architektur. Im Hof Treppentürmchen von 1614.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.