Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

Oitt 
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Ott 
stark gestrecktem Lhs. (10 J. zu 5 Doppeljochen im Msch. ge- 
bunden); langes, schmales Qhs. (so daß Vierung und Kreuzflügel 
je ein vermindertes Quadrat); keine Krypta; keine Türme. Die 
lichte Länge (mit Ausschluß der Apsis) ist 74 m, ein Maß, das in 
den nächstverwandten gleichzeitigen Cistercienserkirchen Arnsburg, 
Ebrach und Riddagshausen mit geringfügiger, sicher nicht beab- 
sichtigter Differenz wiederkehrt. Die, wie immer, sehr niedrigen 
Kapp. der OSeite jetzt abgebrochen; es waren 3 an jedem Kreuz- 
Mügel (wie in Eberbach und Maulbronn). Eigentümlich ist nur 
der Abschluß des Hauptchors. Hier springt aus der OWand, in 
deren voller Höhe, eine 3seitige Apsis vor; an dieser 3 niedrige 
Kapp. (auch abgebrochen). Das Qsch. macht räumlich durch seine 
Enge bei großer Länge und Höhe einen von der sonst im 13. Jh. 
1errschenden Stimmung sehr abweichenden, übrigens zwingend 
ernsten, herrisch rauhen Eindruck. Der Querschnitt des basilikal 
aufgebauten Lhs. würde der von den Cisterciensern begünstigten 
Proportion des gleichseitigen Dreiecks genau entsprechen, wenn 
nicht aus unbekannten Gründen das linke Ssch. schmäler geraten 
wäre als das rechte, Die im Spitzbg. geschlossenen Arkk. sind 
3mal so hoch als breit, die Hauptpfll. ebenso breit als die Öff- 
nungen, die Zwischenpfll. von größerer Tiefe als Breite. Diese 
Enge der Arkk., verbunden mit der kolossalen Stärke der Mauern, 
ruft einen sehr eigentümlichen Eindruck hervor; zumal die Sschiffe 
erscheinen fast wie in den Fels gehauene Galerien. An den 
Hauptpfll, flache rck. Vorlagen mit Eckdiensten. Die Kaptt. haben 
in den. älteren Teilen, d. i. dem Qhs. und den Ssch., die mulden- 
förmige Umbildung des Würfelkapt., einige ornamentiert, in auf- 
fallend herben, archaischen Formen. An den Diensten der (jün- 
geren) großen Msch.Gwbb. Knospenkaptt. Doch auch sie von 
starrer Bildung. Die Gwbb. der Ssch, grätig, diejenigen des Msch. 
und Qsch. mit überaus wuchtigen Wulstrippen besetzt. Die Gwbb. 
spitzbg. in verhältnismäßig steilen Linien. Die Fenster eng, mit 
rundbg Schluß. Außen sieht man die Mauerstärke der Sschiffe 
und des Qhs, oberhalb der inneren Kämpferlinien abnehmen, in 
merkwürdig wirkenden abgeschrägten Stufen. Die Fcken des Lhs. 
und Qhs. sind durch ungefüge Strebemassen versteift; erst am 
jüngeren Hochschiff sattelförmig abgedeckte Strebepfil. von leichterer 
und gewohnterer Erscheinung. Unter den Dächern Bg. Friese in 
überall gleicher Form. Die (natürlich turmlose) WFassade geht 
zu vergleichsweise eleganter Behandlung über. Sie folgt denselben 
(burgundischen) Mustern wie Ebrach. Vor dem Mittelportal An- 
sätze eines (abgebrochenen oder nicht ausgeführten?) Paradieses, 
Von den Sschiffen hat das n eine frontale, das s eine seitliche (nur 
von der Klausur aus zugängliche) Tür. In der mittleren Giebel-
	        
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