Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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3teil.; vor den Scheidewänden stehende S]l. mit Würfelknäufen im 
Charakter des 12. Jh.; in der Mitte eine Altarmensa. Die Nischen 
der andern Seiten von einem einzigen Rundbg. überspannt, in 
der n ein Fensterschlitz, in der NWEcke eine nach innen vor- 
springende Wendeltreppe. — Die K. um 1400. Das Hauptsch. 
wird in der Linie der o Turmwand von einem engen Chorbg. 
unterbrochen; jenseits desselben ein gerades J. und 5/8Schluß. Das 
erste J. im W ist tiefer als die übrigen und enthält eine von 
2 Kreuzgwbb. getragene Empore. Am WGiebel 2 vorgekragte 
Seck. Türmchen mit massiven Helmen. Wohlerhaltene Wand- 
[resken über den Gwbb. des Msch. beweisen, daß dieses ursp. 
Nachgedeckt war. — Tympanon des ehem. WPortals, jetzt über 
2inem bar. Fenster eingemauert; 3-Königsrelief°, handwerklich be- 
angene, doch sorgfältige Arbeit aus A. 15, Jh. — Über der inneren 
Sakristeitür tabernakelartiger Aufbau mit steinernem Baldachin 
ınd tönernen Figg., Weltenrichter, Kreuzigungsgruppe. — Marien- 
altar, E. 16. Jh., Sandstein, Adikula mit reichstem plastischen 
Beiwerk, in der Mitte ein liebenswürdig erfundenes Relief der 
Flucht nach Agypten, an den Seiten Heiligenstatuen, in der Krö- 
nung großes Wappen der Brömser und Cronberg. Spgot. Chor- 
gestühl, nicht mehr vollständig. Große Monstranz, augsbur- 
gisch, 1767. — Grabmäler: Im Chor Epit.° des Heinrich Brömser, 
} 1543, im Hauptfeld das vor einem kleinen Kruzifix kniende 
Ehepaar, Haltung frei und ausdrucksvoll, trefflich behandelte Ge- 
wandung, die korinth, Pilaster der einfach eleganten Renss. Adikula 
mit Wappen besetzt. Epit.° des Engelhard Brömser, { 1567; Sar- 
kophag mit liegender Figur in Rüstung, darüber große Inschrift- 
‚afel in prächtiger Umrahmung, Attika mit Reliefs und sitzenden 
Tugenden. An der Außenwand 3 Bildnisgrabsteine 1385, 1450, 
1578. 
Die 3 Burgen sind die ältesten des Rheingaus: — Niederburg °. 
Eine in der Anlage vielleicht bis in die Zeit der Ottonen zurück- 
reichende Wasserfeste; bis A. 13. Jh. Besitz der Erzbischöfe von 
Mainz. Der Ausbau zu der noch vorhandenen Wohnburg etwa 
E. 12.Jh. An die alte, ein 4Eck von 21:33 m umschließende 
Hofmauer wurden 3stöckige Wohngebäude von 7,5 m Tiefe an- 
zelegt, unten Tonnengwbb., zuoberst Kreuzgwbb., gekuppelte Fen- 
ster_in ‚rundbg. Blende. In der Mitte des Hofes ein quadr. Berg- 
irid von 10,5 m Seitenlänge, unten 4—4,5 m stark, Zugang durch 
aäine schwebende Brücke. Im 17. Jh. in Verfall, A. 19. Ih. wohnbar 
zemacht. 
Oberburg°“. Durch modernen Umbau sehr verändert. Der alten 
Anlage gehört nur der Bergfrid, etwa 10. Jh. Jetzt c. 38 m h., 
4seit., durch äußere Absätze in 3 nach oben verjüngte Stockwerke 
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