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sammengefaßt. Das Strebesystem mit voller Sachkunde, wiewohl
übertrieben umständlich. Der, untere Vorsprung der Strebepfll.
beträgt 4,60 m, d. i. ebensoviel als die lichte Weite der Sschiffe.
Die Bogendurchbrechung (auf der.NSeite in Verbindung mit einem
Terrassenumgang) kam schon in Pfaffenheim vor und geht auf Basel
zurück... Der Querschnitt des Lhs. hatte schon im frrom. Bau die
Proportion des gleichseitigen 3Ecks und behielt sie im Neubau
des 13. Jh. Der frgot. Zeit gehört der (von der Rest. kaum be-
rührte) Vierungs-T.; 8seit, mit 8 Giebeln und steinernem Helm; in
den Formen einfach, ausdrucksvoll, sehr gut in der Proportion.
Es ist ganz möglich, daß WTürme überhaupt nicht im Projekt
(agen. — War schon der erste Meister (um 1230), wie es. scheint,
von der Straßburger Münsterbauhütte ausgegangen, so wurde diese
Beziehung im WBau noch einmal aufgenommen. Das Portal mit
Windberg und die-ins Quadrat gestellte Rose schließen sich eng
dem Straßburger Fassadenriß A an. Die Türme kamen über das
Erdgeschoß nicht hinaus. (1866 ihr Ausbau begonnen, aber nicht
zu Ende geführt.) Der Chor erhielt 3 gerade Joche und 5/s Schluß,
Formen der Zwwirschen Epoche.‘ Ebenso der nur in Ansätzen
erhaltene Lettner; er erinnert sehr an das Straßburger Lichtenberg-
grabmal. — Ausstattung: Spgot. Sakramentshaus mit Eisengitter,
Bar. Chorgestühl. Zwischen dem 1. und 2, J. des Msch. Ma-
rienleuchte. Sehr reicher spgot. Taufstein. In den‘ Glas-
gemälden einzelne alte Felder. Im nSsch. Rittergrabstein
(von Wölffelin ?) ; .
Franziskaner-K, (profaniert). Das Klist. gegr. 1250. Die Bauzeit
der K. wegen der Entfernung des Maßwerks und der bar. Stuckierung
des Innern nicht genau zu beurteilen; vielleicht noch 13. Jh. —
3sch. Basl. mit 6 hohen weiten Arkk. auf schlanken Rundpfil., ge-
streckter 3seit. geschlossener Chor. In allen Teilen flachgedeckt.
Die Anlage somit ähnlich den Kirchen des gleichen Ordens in
Kolmar und Gebweiler. Die NSeite hat Strebepfil. und (unter
dem Dach verhehlte) Strebebgg. mit denselben Eigentümlichkeiten
wie die Haupt-K. An einem Strebepfl. steinerne Außenkanzel. —
Wappengrabsteine von Deutschordensrittern 16. und 17. Jh.
Epit. des 16. Jh. mit Auferstehung, Trinität (Gnadenstuhi)- und
Stifter.
Synagoge. Kernbau 13. Jh., spgot. umgebaut 15. oder 16. Jh.
Quadrat von 10 m, Balkendecke, jetzt Empore. Das Gebäude
ist genau orientiert. An der OWand rundbg. Gebetnische.
Rathaus (jetzt Schule) got. Es gibt den Bedürfnissen einer Acker-
baustadt die einfache und klare Fassung. Das Erdgeschoß ganz
von der Markthalle eingenommen; ein Rck. von 27 m L., 8,5 m.Br,
und 35m H.. durch 8eck. Holzpfosten in 2 Sch. geteilt, an den