Full text: Südwestdeutschland (Band 4)

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SAARBRÜCKEN. RB Trier Kreisstadt. [D]. 
Schloß-K, Ansehnlicher Isch. Bau von 1476, nach schwerer 
Brandbeschädigung im 17. Jh. notdürftig wiederhergestellt mit 
Bretterdecke, das Lhs. um 1 Ssch. (S) mit Empore erweitert. — 
Grabdenkmäler des Hauses Nassau-Saarbrücken in sp. Barock, 
einige sehr großsprecherisch und auch im Maßstab außer allem 
Verhältnis zum Kirchenraum. 1. An der NWand des Chors 
Gustav Adolf (gefallen 1677 im Elsaß und beerdigt in der 
Thomas-K. zu Straßburg) und Eleonore v. Hohenlohe + 1709, aus- 
geführt 1700 von D. Coratlle; der Graf in Harnisch und Allonge- 
perücke in gezierter Positur hingelagert, die Gräfin-Witwe vor 
ihm im Gebete kniend; am Sockel Chronos und Genien mit 
Fackeln. 2. Karl Ludwig (}+ 1712) und Gemahlin, stehend, 
zwischen ihnen ihre Kinder (+ 1719 und 1721), nackt dargestellt; 
trocken ernste ornamentlose Architekturumrahmung. 3. An der 
SWand des Chors Wilhelm Heinrich + 1768 und Gemahlin, 
Urne mit Medaillenbildnissen zwischen den huldigenden Gestalten 
der Klugheit und Stärke. 4. An der NWand des Lhs., die volle 
Höhe derselben beanspruchend, das Denkmal Ludwig Cratos 
($ 1713) und der Philippine v. Hohenlohe, Kolossalfiguren in 
rednerischer Geberde; von Coraille. 
Deutschherrenhaus. Frgot. Kap. neben einem (1868 erneuerten) 
T. mit Zinnenkranz und Steinhelm. In Verbindung damit ein 
quadr. Raum, vielleicht Spital. 
Unter dem Fürsten Wilhelm Heinrich (1735—68) wurde die Stadt, 
nur unter Belassung der beiden obigen Gebäude, vollständig er- 
neuert, alles unter einheitlicher Leitung des Baudirektors Zvzedrich 
Joachim Stengel (1694—1787), im Ergebnis eine der schmucksten 
xleinfürstlichen Residenzen des Jahrhunderts. Nachdem schon die 
Revolutionszeit vieles verwüstet hatte, ist besonders die neueste 
Entwicklung dem alten Stadtbild verderblich geworden. 
Friedens-K, Erb. für die Reformierten 1743—46 von Stexgel, im 
19. Jh. als Gymnasium benutzt und dadurch stark verändert. 
Kath. Kirche. 1754—58. Wie alle Kirchenbauten S/exge/s (die 
übrigen sämtlich protestantisch) ein Saalbau mit Flachdecke. Das 
innere hat nicht mehr die ursp. Ausstattung. Reich und vornehm 
die nach allen Seiten gleichwertig durchgebildete Außenarchitektur. 
Dem einfachen rck. Gr. wird durch flache Risalite an den Ecken 
und in der Mitte der Langseite und durch Wechsel in der Form und 
den Abständen der Fenster ein reiches rhythmisches Leben abge- 
wonnen. Eine Meisterhand zeigt sich in den Profilen. Fassade 
mit einspringendem T. 
Luth, Ludwigs-K. Den Plan entwarf Sfexge/ 1758—60, die Voll- 
endung verzögerte sich bis 1775. Das Programm des protestan«
	        
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